Beschreibung
Die Entwicklung der Minjanvereine im 19. Jahrhundert und die Gründung der Kultusgemeinde Stockerau - Korneuburg im Jahre 1907 umfassen den ersten Teil der Darstellung. Die internen Probleme kleiner Kultusgemeinden wurden bei der Bestellung der Rabbiner, bei der Lösung sozialer, kultureller und religiöser Differenzen, sichtbar. 1874 wurde der Friedhof errichtet, der Bau der Stockerauer Synagoge 1903 war einer der Höhepunkte im Leben der jüdischen Gemeinde und bedurfte großer finanzieller Anstrengungen. Der zweite Abschnitt erfasst die Menschen, ihr Schicksal und ihre materiellen Bemühungen. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden sie schnell aus der Gesellschaft ausgestoßen, ihres Besitzes beraubt, vertrieben oder ermordet. 84 jüdische Bürger, die im Bezirk beheimatet waren, wurden Opfer in der Shoah. Im Bezirk gab es fünfzig "Arisierungen" von Häusern und Grundstücken, ihre Restitution war in vielen Fällen unvollständig, unklare oder ganz unterlassen.
Autorenportrait
Klaus Köhler, geboren 1939 in Wien, Offizier des Bundesheeres in Rente, anschließend Studium der Geschichte, Politwissenschaften und Philosophie