Beschreibung
Der grassierende Rassismus und Nationalismus in Europa müssen als Zeichen einer grundlegenden ideologischen Krise verstanden werden. Jost Müller schlägt einen Ideologiebegriff vor, der die Kritik ideologischer Formen möglich macht, ohne einen Standpunkt des absoluten Wissens einzunehmen. Die Analyse ideologischer Formen gewinnt wieder an Brisanz. Der grassierende Rassismus und Nationalismus in Europa müssen als Zeichen einer grundlegenden ideologischen Krise verstanden werden. Jost Müller schlägt im Durchgang von Marx bis Althusser und Pêcheux sowie in der Kritik an Butler und Zizek einen Ideologiebegriff vor, der die Kritik ideologischer Formen möglich macht, ohne einen Standpunkt des absoluten Wissens einzunehmen, von dem aus die wahre Theorie zu verkünden wäre. Diese neue Verbindung zwischen Ideologie theorie und Ideologiekritik besteht im Versuch, die Selbstverständlichkeiten eigener Subjektivität in Zweifel zu ziehen, d. h. sich an den Rändern der Subjektivierung zu bewegen und dadurch neue Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens gegen Zynismus und Apathie ins Spiel zu bringen. Der Band enthält Texte zur Geschichte der Ideologie, zur Kritik des Rassismus und Antisemitismus, zur literarischen Inszenierung ideologischer Konflikte und zur Kunstproduktion.
Autorenportrait
Jost Müller ist Literatur- und Politikwissenschaftler, promovierte 1991 über Politik und Literatur bei Peter Weiss, war Redakteur der Zeitschriften diskus, Die Beute und Subtropen. Autor von Mythen der Rechten (1995); Veröffentlichungen zu Multitude, Rassismus und Ideologietheorie.