Beschreibung
Der taiwanesische Konzern Foxconn beschäftigt allein in China mehr als eine Million Menschen. Als weltweit größter Auftragsfertiger für Elektronik produziert Foxconn für Apple und andere Marken. Foxconns ArbeiterInnen sind die iSlaves, die unsere Kommunikationsspielzeuge wie iPhones und iPads unter miesen Bedingungen herstellen müssen. 2010 kam es in den chinesischen Fabriken zu einer Serie von Selbstmorden. Pun Ngai und andere chinesische WissenschaftlerInnen und AktivistInnen analysierten daraufhin die Arbeitsbedingungen und veröffentlichten ihre Ergebnisse 2011 in einem Buch, das jetzt in deutscher Übersetzung vorliegt. Das Buch besteht aus Erzählungen von ArbeiterInnen und analytischen Kapiteln der AutorInnen, die einen Einblick in das System Foxconn bieten. Die ArbeiterInnen schildern die Verlagerung ihrer Fabriken ins chinesische Hinterland, ihre fortgesetzte Ausbeutung, den Einsatz 'billiger' PraktikantInnen, die Vertuschung der vielen Arbeitsunfälle und das militärische Fabrikregime. Das Buch liefert neues Material gegen die heile Welt der digitalen Konzerne Foxconn, Apple und Co. und fordert unsere solidarische Unterstützung des Widerstandes der ArbeiterInnen in China ein.
Autorenportrait
Pun Ngai ist Professorin für Soziologie der Polytechnischen Universität Hongkong. Sie forscht zu Wanderarbeit und Gender in China sowie zu sozialistischer Theorie und Globalisierung. Ralf Ruckus schreibt und übersetzt im Rahmen des Kollektivs gongchao.org Texte zu Wanderarbeiterkämpfen, Geschlechterverhältnissen und Klassenzusammensetzung in China.