Beschreibung
Hansjörg Zauner legt mit seiner Prosasammlung JOLLY einige dieses Genre neu umreißende Texte vor: der Vers, der 'nur mehr unterirdisch rauscht in den Regulierungen der Prosa' (Heimito von Doderer), wird von Zauner wieder an die Oberfläche des Textflusses gespült. Dort treibt er entfesselt von Klang zu Klang, von Bild zu Bild und kümmert sich um sprachinterne Kombinatorik mindestens ebenso wie um den textexternen Zusammenhang einer zu erzählenden Geschichte. Diese wird getragen von einem Text-Ich, z. B. von der Figur JOLLY, die wie Zauner durch die Subkultur und die Nächte von Paris, Stadtteil Belleville, sich treiben lässt.
Zauners Prosa setzt die Wahrnehmung der Außenwelt innerhalb der eigenen Schädeldecke an: was so entsteht, ist eine sprachliche Synthese von Fotografie, Film, akustischen und optischen Phänomenen, bildender Kunst und Sprachkunst. Innerhalb einer solchen selbstgeschaffenen Sprachwirklichkeit erweist sich das Text-Ich mit zunehmender Objektverwechslung als einsam und mitunter melancholisch.