Beschreibung
Durch das Engagement des Genfer Arztes und Pastors Dr. Hugo Oltramare veranschaulicht dieses Buch die beachtlichen Bemühungen des Schweizerischen Roten Kreuzes und die beeindruckende Mobilisierung der gesamten schweizerischen Bevölkerung zu Gunsten der Kinder, die Opfer des Zweiten Weltkriegs wurden. Es zeigt auch die hervorragende Rolle, die Genf von 1940 bis 1945 bei der Aufnahme zehntausender bedürftiger, hauptsächlich französischer Kinder für einen mehrmonatigen Aufenthalt in der Schweiz spielte.
Die Entstehung und die Geschichte der Kinderhilfe beleuchtet die Spannungen, die von manchmal abweichenden Auffassungen des humanitären Handelns verursacht wurden, insbesondere bezüglich der Frage jüdischer Kinder. Es verdeutlicht ausserdem den Rahmen, den die Politik strikter Neutralität der Eidgenossenschaft vorgab.
Die vom Autor nach gründlicher Forschungsarbeit festgestellten Tatsachen tragen auch zur Klärung der Frage bei, ob die Kritik an der Tätigkeit des Schweizerischen Roten Kreuzes während der Kriegsjahre gerechtfertigt ist oder nicht.
Serge Nessi studierte Geschichte und Jura in der Schweiz, in Deutschland und in den Vereinigten Staaten (Ph. D. Columbia University). Nachdem er als Korrespondent bei den Vereinten Nationen in New York gearbeitet hatte, ging er zum Internationalen Komitee vom Roten Kreuz in Genf. In dreissig Jahren erwarb er, unter anderem als Delegierter, Delegationschef und Generaldelegierter, umfangreiche Kenntnisse über die humanitäre Tätigkeit in der gesamten Welt, insbesondere über diejenige des Roten Kreuzes in Kriegszeiten.