Beschreibung
Diese Anthologie versammelt Poesie und Prosa indigener AutorInnen und ermöglicht dadurch einen Blick auf eine Welt, die sonst nicht leicht zugänglich ist. Die Texte dieses Bandes gewähren einen Blick auf Mythen, vorgetragen in poetischer Sprachgewalt, in der sich altes, tradiertes Wissen um die Natur und deren geheimnisvolle Entsprechungen im Bewusstsein und den Seelen der Menschen wiederfindet. Die Indigenen Brasiliens, seit Jahrhunderten verfolgt, ausgebeutet, marginalisiert und vielfach auch ausgelöscht, kämpfen bis heute um die Wahrung ihrer Rechte. Die poetischen Stimmen der Autoren und Autorinnen sind Mahn- und Klageruf, verstehen es aber auch Lebensfreude zu beschwören, aufzuwecken, aufzurütteln, hinführen zu einer vertieften Wahrnehmung der Schönheiten dieses Planeten, der Vielfalt seiner Bewohner. Den Einblicken in ein naturnahes Leben - wie ein Nachmittag am Ufer eines teefarben schimmernden Seitenarms in den unermesslichen Weiten des amazonischen Flusssystems stehen in scharfem Gegensatz zu den Darstellungen von brutaler Zerstörung und Vernichtung von Menschen, Pflanzen und Tieren im Namen des ökonomischen Fortschritts.
Autorenportrait
Dorothea Nürnberg, geb.1964 in Graz, studierte deutsche und französische Philologie, war mehrere Jahre im Kunstmanagement tätig. Zahlreiche Reisen führten sie in den amazonischen Regenwald, zu indigenen Protestbewegungen im Einsatz für den Schutz Amazoniens, der Rechte der indigenen Völker Brasiliens. Sie ist Vorstandsmitglied des Österreichischen PEN. Olívio Jekupé, geb. 1965, verfasst Lyrik sowie Kinder- und Jugendliteratur. Studium der Philosophie in Paraná und São Paulo, lebt heute im Dorf Krukutu (Parelheiros - São Paulo). Mitglied des "Núcleo de Escritores e Artistas Indígenas" (NEARIN) und Mitbegründer der "Associação Guarani Nae´en Porã".