Beschreibung
Evelyn Grill erzählt die berührende Geschichte eines „Messie“ im Widerstand gegen unsere Wegwerfgesellschaft: Alfred Irgang ist Sammler. Er sammelt schlichtweg alles, was ihm in die Hände fällt: alte Zeitungen, neuwertige Zahnprothesen und andere Dinge, die seine Mitmenschen unbedacht der Müllabfuhr überantworten. Entsprechend vollgeräumt sind auch seine Wohnung und diverse Kellerabteile, was zu beträchtlichen Schwierigkeiten mit der Hausverwaltung führt, ihn aber nicht daran hindert, weiter auf die Jagd nach Kostbarkeiten zu gehen. Weiß nicht ein achtlos entsorgtes Damenmieder ebenso viel zu erzählen wie ein Biedermeiersekretär?
Mit feiner Ironie führt Evelyn Grill in ihrem Roman eine Welt vor, in der die Devise „leben und leben lassen“ von der Gier nach Vereinnahmung eines Unangepassten zu Grabe getragen wird.
Autorenportrait
Evelyn Grill, geboren 1942 in Garsten, lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg im Breisgau. Mehrere Veröffentlichungen, u.a. die Romane Ins Ohr (2002), Winterquartier (2004) und Das römische Licht (2008). Ihr Roman Vanitas oder Hofstätters Begierden war für den Deutschen Buchpreis (2005) nominiert, für Der Sammler wurde sie mit dem Otto-Stoessl-Preis (2006) ausgezeichnet.