Beschreibung
Haga Zussa ist eine Grenzgängerin: Sie reitet auf dem Zaun, sie sitzt zwischen Eingefriedetem und Offenem, sie befindet sich auf der Schwelle vom Heimischen zum Unheimlichen. Anita Pichler schildert in dieser von der Kritik hoch gelobten Erzählung die Geschichte einer Frau, die nach außen hin "funktioniert": Sie schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, verteilt Fragebögen und erhält absurde Antworten. In einer der zahllosen Wohnungen, durch die sie streift, trifft sie jemanden, den sie einmal gekannt, aber aus ihrem Gedächtnis gelöscht hat - und erkennt, dass sie die Auseinandersetzung mit ihrer lange verdrängten und verleugneten Vergangenheit suchen muss.
Autorenportrait
Anita Pichler, geboren 1948 in Meran, aufgewachsen in Südtirol und in Triest, lebte ein Jahr in Biel (CH) als Trägerin des "Bernjahres" und längere Zeit als Literaturstipendiatin in Wien; freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Südtirol und Venedig bis zu ihrem Tod 1997. Bei Haymon: Die Frauen aus Fanis. Fragmente zur ladinischen Überlieferung (1991), Beider Augen Blick. Neun Variationen über das Sehen (1995) sowie zuletzt Haga Zussa. Die Zaunreiterin. Erzählung (HAYMONtb 2009).