Beschreibung
Im Mittelpunkt dieser essayistischen Studie steht die Bruchstückhaftigkeit heutiger Welterfahrung. Den Ausgangspunkt bilden Überlegungen zum Zusammenhang von Hofmannsthals Chandos-Brief und Freuds später Studie über das Unbehagen in der Kultur, das bruchstückhafte Erzählen bei Rilke und die Kunst des Bruches in Sezession und früher Abstraktion. Das Zeitalter des Fraktalen stellt den Kulturkritiker als einen „Seismographen der Brüche“ vor, analog zur Dichtung, die im Sinne Adornos zunehmend zu einem „Kardiogramm der gebrochenen Herzen“ geworden ist, der Opfer der Geschichte, die Kultur- und Zivilisationsbrüche als Abgründe erfahren mussten.
Autorenportrait
Rüdiger Görner, geboren 1957, lehrt als Professor for German und Director des Centre for Anglo-German Cultural Relations am Queen Mary College der University of London.