Beschreibung
„Anagramme sind Worte und Sätze, die durch Umstellen der Buchstaben eines Wortes oder Satzes entstanden sind. Nur die gegebenen Buchstaben sind verwendbar und keine anderen dürfen zur Hilfe gerufen werden.“Mittels dieses strengen Reglements hat Unica Zürn, die sich im Umfeld des Berliner und des späten Pariser Surrealismus bewegte und von den spielerisch-surrealen Kunstpraktiken eines Hans Bellmer und Henri Michaux inspiriert war, zwischen 1953 und 1964 insgesamt 112 Anagrammgedichte geschrieben.„. dein Ich ist ein Gramm Dichtang.“ ist eine Zeile aus einem dieser Gedichte. Sie ist zugleich Titel und Motto für diese Untersuchung, die die Frage nach dem Verhältnis von Text, Schreiben und Lektüre stellt. Mit Hilfe exemplarischer Anagrammlektüren entwickelt sie einen Zugang zu den komplexen, zum Teil stark verrätselten Gedichten, die als eine poetische Praxis der Intertextualität gelesen werden.
Autorenportrait
Ute Baumgärtel, geboren 1962, studierte Germanistik in Hannover und Berlin. Zur Zeit lebt sie in Berlin, wo sie als Kulturveranstalterin tätig ist.