Beschreibung
Im Zuge einer Auseinandersetzung mit Heidegger und Derrida legt der Zürcher Privatdozent Peter Köppel hier eine philosophisch-rhetorische Studie zu Georg Trakls Gedicht Frühling der Seele vor. Ausgehend von der Zwiefalt der gegenseitigen Einwirkung der Redenden und der Phänomene, die der Autor in die Begriffe der Auto- und Heteroaffektion fasst, durchdringt, unterscheidet und verbindet er in dieser Lektüre die orgiastischen, die melancholischen sowie die metaphysisch-religiösen und sprachreflexiven Motive Trakls. Das Erkenntnisinteresse gilt der Inkongruenz von Wortsprache und unmittelbarem Leben, welche die Kreativität dieses zugleich zügellos sinnlichen und unerhört geistvollen Dichters in ein äußerst gespanntes Verhältnis zur christlichen Tradition treibt. Dieser Abstand führt in jene Abgeschiedenheit, deren Todesgesang die im Sprachleben ersparten Bedeutungen in niemandes Ohr singt.
Autorenportrait
Der Autor ist Privatdozent für Vergleichende Literaturwissenschaft und Neuere französische Literatur an der Universität Zürich.