Beschreibung
Der wissenschaftlichen Disziplin der Religionsphilosophie, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts aus der Destruktion der überkommenen natürlichen Theologie hervorging, wurde in der Moderne die Aufgabe zugeschrieben, den für die Religion konstitutiven Gottesbezug zu sichern. Dieses Projekt der Religionsphilosophie erreicht in Hegels Philosophie seinen Kulminationspunkt, da hier der Gottesgedanke der Religion als Gedanke des Absoluten in einer umfassenden Theorie verständlich gemacht wird. Das aus der Kritik der kantischen Philosophie hervorgegangene hegelsche Konzept der erneuerten theoretischen Legitimation des Gottesgedankens wird mit den Vorstellungen des spekulativen Theismus Weißes konfrontiert, dessen Hegelkritik das Niveau der Auseinandersetzung um die Methode, die Freiheit und die Persönlichkeit Gottes in Hegels Philosophie bis in die Gegenwart bestimmt. Im Anschluss an Schelling versucht Weiße dabei einer Position zum Erfolg zu verhelfen, deren Rationalität aus der systematischen Distinktion von Denken und Sein erwächst.
Autorenportrait
Der Autor, geboren 1960, ist Lehrer und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsprojekt „Philosophische Theologie“ des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover.