Beschreibung
Anne Dippel hat auf der Basis von zweieinhalb Jahren Feldforschung und Archivrecherche ein ungewöhnliches Spektrum österreichischer Identität erschlossen. Dazu gehört wesentlich der Bereich der Kulturproduktion, insbesondere der Literatur die, so wie der Film und andere Künste, in Österreich eine unverwechselbare Signatur aufweist. Sprache, Nation und Kultur sind gemacht, nicht gegeben. Am Beispiel Österreichs lässt sich wie bei kaum einem anderen Land des heutigen Europa der komplexe Prozesscharakter kollektiver Identität veranschaulichen. Dieser Sachverhalt gewinnt durch den ethnographischen Blick einer in Österreich lebenden 'Ausländerin' aus Deutschland neue Plastizität. Vor dem Hintergrund der österreichischen Geschichte bis hinein in die Gegenwart der weltweiten Verflechtungen und kulturellen Differenzkriege, anhand von vielen Gesprächen mit Akteuren und Akteurinnen der österreichischen Kulturszene, wird die Besonderheit des österreichischen Verhältnisses zur deutschen Sprache, das Dichten und Denken in Österreich, sichtbar.
Autorenportrait
Anne Dippel, geboren in Frankfurt am Main, ist Kulturanthropologin und Historikerin. Zur Zeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Volkskunde (Empirische Kulturwissenschaft) / Kulturgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena, sowie am Exzellenz-Cluster 'Bild-Wissen-Gestaltung' der Humboldt-Universität zu Berlin.