Beschreibung
Die Untersuchung weist nach, dass sowohl Wolfgang Koeppens Romane als auch das autobiografische Archivmaterial von einem semantischen Reichtum körperbezogener Textpassagen geformt sind, die maßgeblich zum charakteristischen Koeppen-Sound beitragen. Auch wenn die Körperschilderungen nur selten direkt den Fortgang des Erzählten steuern, so konnte der Vielfalt der Körperbeschreibungen gleichwohl eine grundlegende Auflösungsbewegung nachgewiesen werden, die als Entgrenzungsphänomen sowohl direkt in den Körper-Darstellungen als auch strukturell in der Art des Erzählens angelegt ist. Hierdurch vervielfacht sich der Deutungshorizont der Texte erheblich, der Körper avanciert zu einem komplexen Ort einerseits subjektiver Erfahrungen der Figuren und andererseits erzähltheoretischen Experimentierens.
Inhalt
Inhalt
Einleitung .........................................................................
I. Der Körper als Störfaktor in Wolfgang Koeppens Romanen .....
1. Groteske Körper bei Michail Bachtin ..................................
2. Die Grenzen des Körpers bei Wolfgang Koeppen ....................
3. Klassisch-idealschöne versus hässlich-groteske Körperästhetik ...
4. Narrative Strategien ? Erzähltheoretische Prämissen
von Körpern in den Romanen Wolfgang Koeppens ...................
4.1 Erzählstruktur und Körper ..............................................
4.2 Intertextuelle Verfahren der Texterzeugung ?
historische und mythische Körperbezu?ge .............................
4.3 Erzählerperspektive und Körper ........................................
5. Körper in der Figurenzeichnung ........................................
5.1 Animalische Körperkonzeptionen ......................................
5.2 Ideologische Körperkonzeptionen ......................................
II. Pathologische Körper ...................................................
1. Was ist ›krank‹, was ist ›gesund‹? ......................................
2. Kranke Körper in den Romanen Wolfgang Koeppens ................
2.1. Herzleiden und Infarkte als Krisensymptome ........................
2.2 Das Fieber ? Ein Zwischenzustand .....................................
2.3 Die Haut ? Materielle Differenz von Innen und Außen ..............
2.4 Transpiration ? Die Auflösung von Körpergrenzen ...................
2.5 Nervöse Krankheitsbilder ...............................................
2.5.1 Vererbung und Degeneration ? Geschichten des Verfalls ...........
2.5.2 Kopfschmerz ...............................................................
2.5.3 Tremor ? Das Zittern der Nerven ......................................
2.5.4 Mu?digkeit ..................................................................
2.6 Berauschte Körper ? Suchtproblematiken ............................
2.7 Melancholie und Depression ............................................
2.8 Arzt und Patient: Selbst- und Fremdwahrnehmungen des Körpers
3. Forschungsfunde Krankenakten ........................................
3.1 Forschungsfunde Krankenakten als Prosa-Manuskripte gelesen ...
3.2 Körper und Krankheitssymptome als Schlu?sselbegriffe
fu?r einen subjektiven und erzählerischen Ordnungsverlust:
ein Textvergleich .........................................................
III. Soziale (Gesellschafts-)Körper ........................................
1. Das Motiv der Mahlzeiten ................................................
1.1 Einverleibung und Ausscheidung: Entgrenzungen des Körpers
beim Essen .................................................................
1.2 Kompensatorisches Essen: Der Köper als vermeintlicher
Vermittler zwischen Subjekt und Welt ................................
2. Literarische Figurationen und Grenz-Inszenierungen
von Geschlechtskörpern .................................................
2.1 Mannweib und Femme fatale ...........................................
2.2 Kindfrau und Femme fragile ............................................
2.3 Frau, Mutter und Hure ...................................................
2.4 Männlicher Held ..........................................................
2.5 Homosexueller Mann .....................................................
3. Körper und Stadt .........................................................
3.1 Pathologien der Städte und Institutionen ............................
Schluss ............................................................................
Siglenverzeichnis .................................................................
Literaturverzeichnis .............................................................
Anhang .............................................................................
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