Beschreibung
Schon ab 1100 führten moderne Formen der schriftgestützten Erinnerung und Denkmalsetzung zur Herausbildung einer kommunalen Identität der Seerepublik Genuas: Die Analyse fruher Formen der stadtischen Denkmalsetzung und Verschriftlichungsprozessen in der mittelalterlichen Kommune Genua kann Praktiken zum Entwurf und zur Sicherung einer Gemeinschaft sichtbar machen. Ausgehend von dem Manuskript der Genueser Jahrbucher, den 'Annales Ianuenses', und den darin enthaltenen 116 Miniaturen wird ein substantieller Beitrag zur Erinnerungskultur im städtischem Umfeld, zur Genese einer kommunalen Bildsprache und zum Nutzen bzw. zur politisch wie wirtschaftlichen Inszenierung der - selbstvollbrachten - Geschichte im hochmittelalterlichen Italien geleistet.
Autorenportrait
Dr. Henrike Haug studierte in Berlin und Pisa. Seit Oktober 2009 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Berlin.