Beschreibung
Pilgern ist eine persönliche Erfahrung. Zwar gehen alle, die sich Richtung Santiago de Compostela aufgemacht haben, den gleichen Weg. Das Unterwegssein aber macht den Weg zu etwas Individuellem, macht ihn mit allem auf ihm Erlebten zu einem Teil des Pilgernden. Vielen ist es ein Bedürfnis, ihre Pilgererfahrungen auf irgendeine Weise festzuhalten. Immer wieder trifft man Leute unterwegs, die am Schreiben sind, vereinzelte gar, die ihre Malutensilien mitgenommen haben. Ist man dann wieder zu Hause angekommen, beginnt mit dem Festgehaltenen ein eigenartiger Prozess. Als wäre man noch nicht angekommen, geht man den Weg weiter, Erlebnisse werden zu Erfahrungen, erinnerte Gefühle werden zu Quellen für den Alltag, die nicht enden wollenden Wegstrecken werden verdichtet, die Fülle der konkreten Bilder wird reduziert und abstrahiert und so manches verinnerlichte Bild wird zu einer Lebensmetapher. Diesen Weg sind auch Peter Rottmeier mit seinen Holzschnitten und Hans Peter Niederhäuser mit seinen Pilgerreflexionen gegangen. Bilder und Texte gründen in den ganz persönlichen Pilgererfahrungen, sind aber so stark verdichtet, dass nun alle, die selber unterwegs gewesen sind oder denen der Weg noch offen steht, Ureigenstem darin begegnen können. Die Holzschnitte und die Texte sind in einer unmittelbaren Bezogenheit aufeinander entstanden. Sie sind so eine Einheit eingegangen, die weit über das Pilgern im engen Sinn hinausweist. Jedes Bild mit seinem Text ist zur Meditation einer archetypischen Lebenserfahrung geworden.
Autorenportrait
Bisherige Publikationen: "Ein-Satz-Geschichten", "Das Christkind in der Gerümpelkammer" (Christkindgeschichten), "Nicht überall wildfremde Leute" (AlltagsEinsätze), Alltagsleichen (Kriminalgeschichten), "Der Novemberschreiber" (Roman).