Beschreibung
Die Forschungsarbeit adressiert die wachsende Relevanz einer Nutzung und Monetarisierung von industriellen Daten im Kontext der Produktion. Dazu werden die Themenfelder Datennutzung in der produzierenden Industrie und Datenbasierte Geschäftsmodelle kombiniert, um einen Ansatz zur lebenszyklus-übergreifenden Bewertung von datenbasierten Geschäftsmodellen in deren Entstehungsphase zu ermöglichen. Ein wesentlicher Anteil der Vorhaben zur Umsetzung datenbasierter Leistungen in der Industrie führt zu keinem Markterfolg für die beteiligten Unternehmen. Ein häufiger Grund für dieses Scheitern ist die fehlende Untersuchung unternehmerischer Erfolgsaussichten während des Entstehungsprozesses. Im Gegensatz zu klassischen, produktzentrierten Geschäftsmodellen des Maschinenbaus stellen datenbasierte, dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle besondere Anforderungen an die Erfassung relevanter Eingangsfaktoren. Bestehende Ansätze zur Bewertung von Geschäftsmodellen erfüllen diese Anforderungen jedoch nicht oder nur teilweise. Das herausstehende Merkmal der Forschungsarbeit darin, diese Anforderungen vollumfänglich zu berücksichtigen und eine quantitative Entscheidungsgrundlage unter Berücksichtigung von Unsicherheiten im Entstehungsprozess zu erzeugen. Damit erhalten Entscheidungsträger in produzierenden Unternehmen ein Werkzeug zur strukturierten, quantitativen Erfassung von Nutzen und Aufwänden datenbasierter Geschäftsmodelle im Kontext von Industrie 4.0. Im Rahmen von zwei Praxisfällen aus dem Bereich des Werkzeugmaschinenbaus sowie einer Befragung unter Experten aus Industrie und Wissenschaft wird die Anwendbarkeit und praktische Relevanz der Methode abschließend aufgezeigt.