Beschreibung
Um den stetig fortschreitenden Klimawandel einzudämmen und letztendlich aufzuhalten, ist zu erwarten, dass in Zukunft neben Großunternehmen auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) von neuen Umweltregulierungen betroffen sein werden. Damit die zu erwartenden Regulierungen erfolgreich erfüllt werden können, liegt die Herausforderung darin, mit vorhandenen Ressourcen das bestehende, unternehmensspezifische Nachhaltigkeitspotential zu identifizieren und dieses daraufhin konstruktiv und wirtschaftlich effektiv auszunutzen. Um die beschriebene Problemstellung zu adressieren, wird in dieser Arbeit eine Methodik entwickelt, die bestehende Ansätze der vereinfachten Lebenszyklusbilanzierung mit Elementen der klassischen Konstruktionsmethodik kombiniert und diese gezielt erweitert. Die Methodik erfasst dabei zunächst die Umwelteinwirkung bestehender Produktfamilien und Einzelprodukte über alle Lebensphasen. Neben den Komponenten werden indirekt über eine Produktarchitektur auch die Funktionen des Produktes bilanziert. Auf diese Weise wird die Sicherstellung aller funktionalen Zusammenhänge gewährleistet. Dies ermöglicht es Konstrukteuren ohne Umweltfachwissen, konstruktiv sinnvolle Stellparameter für eine Nachhaltigkeitsoptimierung zu identifizieren und diese sukzessive unter Beachtung der Wechselwirkung mit anderen Parametern des Produktentstehungsprozesses hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen über alle Lebensphasen zu optimieren. Die Methodik wird anhand einer Fallstudie validiert. Deren Ergebnisse stützen die Hypothese, dass eine automatisierte und systemische Umweltbilanzierung aufbauend auf firmeninternem Produktwissen eine effektive Basis für die gezielte, unternehmensspezifische Nachhaltigkeitsoptimierung der Produktportfolios darstellt.