Beschreibung
Die sanischen Sprachen, Mingrelisch und Lasisch, stellen eine Untergruppe der Kartwelsprachen dar und sind im Südwesten der Kaukasusregion beheimatet. Mingrelisch ist eine Minderheitensprache Georgiens, Lasisch eine Minderheitensprache der Türkei. Dieses Buch untersucht die Lautgeschichte des Sanischen und damit im Zusammenhang stehende Themen. Ausführlich wird die Entwicklung des Konsonantismus und des Vokalismus präsentiert. Besonders interessant ist dann, wie über die relative Chronologie rein durch logisches Schlussfolgern zahlreiche Aussagen gemacht werden können. Mehr noch: Es kann sogar über die absolute Chronologie vieles gesagt werden, und zwar, indem man sich sanische Lehnwörter in Kontaktsprachen wie z. B. dem Armenischen und anderen Sprachen, die im Altertum bereits verschriftet waren, zunutze macht. So stellt sich heraus, dass viele der sanischen Lautgesetze zwischen 700 v. Chr. und 400 n. Chr. eingetreten sein müssen. Die diesbezügliche Forschung ist methodisch innovativ und wird auch in anderen Sprachwissenschaften von Nutzen sein können. Das Buch wendet sich dann immer stärker der Rekonstruktion des Konsonantensystems der kartwelischen Ursprache zu, diskutiert den modernsten Stand dieser Forschung und fügt ihm weitere Erkenntnisse hinzu. Als Beigabe erfolgt eine etymologisch-historische Untersuchung der Wörter für "Sonne", "Mond" und "Stern". Das Buch stellt einen angenehm lesbaren, methodisch modernen, informativen und mit vielen Diskussionen am Rande angereicherten Beitrag zur Erforschung der Kaukasussprachen dar.