Beschreibung
Ausgangspunkt ist das Epochenbewusstsein im 18. Jahrhundert als Selbstverständnis der intellektuellen Elite, in einer neuen Zeit zu leben, die sich durch die Veränderung der geistig-sozialen Rahmenbedingungen und der rationalen Erschließungsmethoden in Wissenschaft und Lebenswelt von vorangegangenen Jahrhunderten unterscheidet. Inmitten dieses breiten Spektrums an kulturwissenschaftlichen und sozialgeschichtlichen Erstversuchen wird das Schaffen des Kultur- und Geschichtsphilosophen Constantin-François Volney (1757-1820) unter den bereits beschriebenen Gesichtspunkten hervorgehoben: eine Universalgeschichte (Les ruines ou Méditations sur les révolutions des empires) und ein politischer Katechismus (La loi naturelle ou Catéchisme du Citoyen français) spiegeln den Annäherungsversuch zu dem Vertrauen und der Hoffnung auf die Kulturfähigkeit des Menschen wider. Anhand einer textnahen, interdisziplinär angelegten Untersuchung wird aufgezeigt, wie stark Volney in seiner Überzeugung vom Kulturwesen Mensch und der Betonung kulturanthropologischer Merkmale die Aneignungsprozesse menschlicher Kultur hervorhob und diese zur Beförderung einer selbst zu schaffenden Zukunft verpflichtete.
Autorenportrait
Dr. Gerhard Katschnig: Studium der Angewandten Kulturwissenschaft und Geschichte in Klagenfurt am Wörthersee, Salzburg und Bremen. Lehrbeauftragter am Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Veröffentlichungen zu kulturgeschichtlichen und kulturphilosophischen Themen der frühen Neuzeit.