Beschreibung
Zwischen 1890 und 1933 etabliert sich im deutschen Sprachraum ein neues Genre der Ratgeberliteratur, in der Erfolg als etwas vorgestellt wird, das jeder durch Selbstformung erreichen kann. Zum Programm dieser Texte gehören neben Techniken der Rationalisierung oder Willenssteigerung auch unterschiedliche Lehrformate, Adressierungsstrategien und Erzählungen, die von erfolgreichen Unternehmern, ewigen Pessimisten und nervenstarken Aufsteigern handeln.In diesem Buch geben ein theoretischer Aufriss und 14 Einzelanalysen repräsentativer Erfolgsratgeber Einblicke in das Zusammenspiel institutioneller und narrativer Vermittlungsebenen, das bis heute die Selbstoptimierungsliteratur maßgeblich prägt.
Autorenportrait
Michael Niehaus (Prof. Dr. phil.) leitet das Lehrgebiet Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik an der FernUniversität in Hagen. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem: intermediale Narratologie, Literatur und Institution, Genre und Format. Wim Peeters (Dr. phil.) ist akademischer Rat am Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft an der FernUniversität in Hagen. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind: Literatur und Kommentar, Selbsthilfe, das Haus, Opfer und Gender. Horst Gruner ist Schlussredakteur an der Hamburger Fern-Hochschule und forscht zu populärmedizinischen Nervenheilratgebern im Zeitraum zwischen 1880 und 1930. Stephanie Wollmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt 'KoLiDi - Kollaborative Literaturgeschichte digital und interaktiv' an der Bergischen Universität Wuppertal.