Beschreibung
Hexen und Gespenster sind omnipräsent in der wissensvermittelnden Literatur des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit. Das Manko einer fehlenden empirischen Nachweisbarkeit ihrer Umtriebe wird durch die mediale Konstruktion ihrer glaubensgefährdenden und gesellschaftszerstörenden Aktivitäten ausgeglichen. Diesem komplexen diskursiven Prozess widmen sich die Beiträger*innen dieses Bandes. Anhand von einschlägigen Texten - vornehmlich des 15. bis 18. Jahrhunderts - stellen sie exemplarisch dar, wie Hexen und Gespenster als erfahrbare Wirklichkeit sprachlich und visuell erzeugt, beglaubigt, kategorisiert, aber auch in ihrer Existenz bezweifelt und als poetische 'Fantasterei' abgewiesen werden.
Autorenportrait
Lydia Wegener, geb. 1972, ist im Bereich der mediävistischen Germanistik an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften tätig und gibt Lehrveranstaltungen an der Humboldt-Universität zu Berlin.