Beschreibung
Innerstaatliche Konflikte prägen Städte und hinterlassen räumliche Spuren, die über die Beilegung hinaus wahrnehmbar bleiben. Diese Orte werden Schattenorte genannt - ihre Neuentwicklung ist häufig langwierig und schmerzhaft. In Belfast wird dies noch 20 Jahre nach dem Ende des Nordirlandkonflikts im Rahmen vieler Stadterneuerungsvorhaben deutlich.Henriette Bertram zeigt: Schattenorte sind aufgrund ihrer historischen Symbolik umstritten. Bei der Neuentwicklung entsteht Dissonanz zwischen den ehemaligen Konfliktparteien, aber auch zwischen denjenigen Akteur_innen, die eine schnellstmögliche Normalisierung anstreben, und denjenigen, die der Erinnerung an den Konflikt mehr Raum geben möchten.
Autorenportrait
Henriette Bertram, geb. 1981, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Stadterneuerung und Planungstheorie an der Universität Kassel. Sie forscht zur Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit im Kontext der 'neuen Suburbanität', lokalen Erinnerungskulturen und Heritage-Diskursen.