Beschreibung
Paramilitärs, Kriminalität, Verschwundene - der 'Krieg gegen die Drogen' hat in wirtschaftlichen Boomzonen Kolumbiens und Mexikos Gewaltverhältnisse auf Dauer gestellt: Illegale und legale Ökonomie sind kaum mehr zu trennen. Alke Jenss bietet einen differenzierten Blick auf die Rolle des Staates: Bekämpft er die, die er zu bekämpfen vorgibt? Stellt der Staat tatsächlich Ordnung her oder produziert er vielmehr selbst Unsicherheit für Teile der Gesellschaft?Die Studie analysiert erstmals staatstheoretisch und vergleichend Gewaltdynamiken in beiden Ländern. Sie hinterfragt kritisch, welche gesellschaftlichen Kräfte die Stärkung des Militärs in ihrem eigenen Sinne vorantreiben und wer von Gewaltpraktiken betroffen ist.
Autorenportrait
Alke Jenss (Dr. phil.), geb. 1981, ist Soziologin und lehrt an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin im Bereich Menschenrechte und Politische Artikulation. Ihre Dissertation schrieb sie an der Philipps-Universität Marburg, assoziiert am Promotionskolleg Global Social Policies in Kassel und als Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich besonders mit Staat und Gewalt, Konfliktforschung in Lateinamerika, Politischer Ökonomie und der Verschränkung von legaler und illegaler Ökonomie.