Das beratene Selbst
Zur Genealogie der Therapeutisierung in den ›langen‹ Siebzigern
Maasen, Sabine / Elberfeld, Jens / Eitler, Pascal / Tändler, Maik
Erschienen am
26.09.2011
Beschreibung
Orgasmusschwierigkeiten, Familienleben oder Personalführung - überall findet sich das Subjekt aufgefordert, unter Rückgriff auf ein hoch diversifiziertes Therapie- und Beratungsangebot an sich zu arbeiten, Kompetenzen zu entwickeln, Potenziale zu aktivieren. Doch wie erklärt sich der Aufstieg dieser Selbsttechnologien? Aus genealogischer Perspektive gehen die sozial- und geschichtswissenschaftlichen Beiträge dieses Bandes der These nach, dass der 'Psychoboom' als eine der strukturellen Veränderungen 'nach dem Boom' in der Bundesrepublik Deutschland anzusehen ist - als Institutionalisierung einer 'Krisenbewältigungsanstrengung'.
Autorenportrait
Sabine Maasen (Dr. phil.) ist Professorin für Wissenschaftsforschung an der Universität Basel. Jens Elberfeld (M.A.) lehrt und forscht an der Ruhr-Universität Bochum zur Geschichte der Kindheit, zur Körper- und Sexualitätsgeschichte und zur Geschichte der Therapeutisierung. Pascal Eitler (Dr. phil.) forscht am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin zur Emotions- und Körpergeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, zur Tiergeschichte der Moderne und zur Zeitgeschichte des Selbst. Maik Tändler (M.A.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen und arbeitet an einer Dissertation zum 'Psychoboom' in Westdeutschland in den 1970er Jahren.