Beschreibung
In dieser dreiteiligen Reihe zu heiligen Orten in Ägypten beschäftigt sich der dritte Band mit einem Heiligen der Fischer am Manzala-See südlich der Mittelmeer-Nährung zwischen Damietta und Port Said. Georg Stauths Studie zu den Armuts- und Überlebenslagen der Seefischer zeichnet die Rolle ihres Sufi-Heiligen Abû al-Wafâ` im Wandel der Zeit nach: vom Suez-Kanalkrieg zur Boomzeit des Freihandels in Port Said bis zur Massenfischerei heute - mit Ausflügen in die Pharaonenzeit, die Zeit der Mamelucken und Kreuzzüge und in die Nasserzeit. Gezeigt wird, wie sich eine Fischerfamilie - abhängig von der Natur, ihrer Schönheit und ihrer Gewalt - ihren Heiligen erträumt, seinen Schrein baut, erhält und pflegt. Die Naturzyklen prägen die Einsamkeit des Seelebens und bestimmen über die Wechselhaftigkeit des frommen Umgangs mit dem Konstrukt des Heiligen. Wie bei den vorhergehenden Bänden stattet Axel Krause die Studie mit einer reichen dokumentarischen Bebilderung aus.
Autorenportrait
Georg Stauth lehrte Soziologie an der Universität Bielefeld und leitete eine Forschergruppe zu 'Heiligen Orten' im Sonderforschungsbereich 'Kulturelle und sprachliche Kontakte' an der Universität Mainz sowie eine internationale Studiengruppe zu 'Islam und Moderne' am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen.