Beschreibung
Im Nachlass seiner Mutter findet der Autor einen Waschkorb voller persönlicher Briefe, die sich Angehörige der näheren und weiteren Verwandtschaft in der Zeit von 1933 bis 1950 geschrieben haben, zunächst aus gutbürgerlichen Stuben, später aus Bunkern, Schützengräben und Ruinen. Staunend liest er diese Briefe und sie geben ihm mehr als 60 Jahre nach dem Ende des Krieges endlich Antwort auf viele Fragen, die er versäumt hatte an die Generation der Eltern und Großeltern zu stellen. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: „Wo seid ihr gewesen, als die Nationalsozialisten die Herrschaft in Deutschland übernahmen und ihre menschenverachtende Ideologie in ganz Europa durchzusetzen versuchten? Welche historische und persönliche Schuld habt ihr auf euch geladen? Welchen Preis habt ihr dafür bezahlt?“ So entsteht ein Stück lebendiger Geschichte, geschrieben nicht aus der – häufig unscharfen – Erinnerung, sondern auf der Grundlage authentischer Zeitzeugnisse.
Autorenportrait
Wolfgang E. Fischer, Jahrgang 1939, ist als drittes von vier Kindern an verschiedenen Orten Deutschlands aufgewachsen. Er studierte u.a. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und hat sich beruflich viele Jahre im
außereuropäischen Ausland aufgehalten. Nach eigener Aussage hat die Begegnung mit fremden Kulturen und der Blick aus der Entfernung seine Wahrnehmung des eigenen Landes und seiner Bürger verändert
und geschärft. In dem Bemühen, sich am Aufbau eines besseren Nachkriegseuropa zu beteiligen, hat er sich im Laufe der Jahre politisch bei mehreren zivilgesellschaftlichen Initiativen engagiert.