Beschreibung
Der Begriff des Authentischen und seine Bedeutung für den Umgang mit der Vergangenheit. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit zielt aktuell in einer nie gekannten Deutlichkeit auf historische Authentizität. Sie ist begleitet von der Suche nach dem vermeintlich 'Echten' und dem Bestreben, das 'Originale' zu erhalten. Dies zeigt sich etwa in der Wertschätzung des 'Zeitzeugen', des 'authentischen Ortes' oder des 'authentischen Objekts'. Die Erforschung dieses Phänomens und dem damit verbundenen Bestreben zur Autorisierung von Vergangenheit durch Authentisierung stehen im Mittelpunkt des Leibniz-Forschungsverbunds 'Historische Authentizität'. Die vorliegende erste Publikation des Forschungsverbunds beschäftigt sich ausgehend von einem transdisziplinären Ansatz u. a. mit der auratischen Aufladung von Museumsdingen und dem Begriff des Weltkulturerbes, dem modernen Authentizitätsbegriff und einem vormodernen Verständnis von Authentizität. Ebenso wird nach den wissenschaftlichen Herausforderungen gefragt, die die zeitgenössische Sehnsucht nach historischer Authentizität aufwirft.
Autorenportrait
Martin Sabrow, geb. 1954, ist Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der HU Berlin; Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität. Von ihm liegen zahlreiche Veröffentlichungen zur politischen Kulturgeschichte der Weimarer Republik, der DDR-Geschichte sowie der Geschichtskultur und der deutschen Erinnerungspolitik nach 1989 vor. Achim Saupe, geb. 1972, ist Koordinator des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.