Beschreibung
Moderne Politikgeschichte ist untrennbar mit Vorstellungen von Territorialität und Nation verbunden. In historischer Perspektive erweist sich jedoch der Nationalstaat als Ausnahmeerscheinung. Olaf Kaltmeier lenkt den Blick auf politische Räume jenseits von Staat und Nation und entwirft alternative Raumkonzepte für das Projekt einer neuen Politikgeschichte. Zur Reihe: Was ist eigentlich Politik? Wo und wie wird Politik gemacht? Was ist politisch, was gilt als unpolitisch? Die historische Perspektive auf diese aktuellen Fragen zeigt: Es gab und gibt keine allgemeingültigen und überzeitlichen Definitionen dessen, was unter Politik, dem Politischen oder der Bestimmung eines Sachverhalts als politisch verstanden wird. Die Reihe 'Das Politische als Kommunikation' verfolgt die Erscheinungsformen des Politischen in Geschichte und Gegenwart. Pointierte Essays behandeln Strategien und Prozesse der Politisierung oder Entpolitisierung an ausgewählten Themen: von Fragen zu Ethnisierung und Ethnizität über die kommunikative Herrschaftssicherung in Diktaturen und die Begriffsgeschichte des Politischen bis hin zu politischen Räumen jenseits von Staat und Nation. Ein abschließender Band nimmt die politikgeschichtliche Theoriediskussion selbst in den Blick.
Autorenportrait
Der Autor Olaf Kaltmeier, geb. 1970, Junior-Professor für transnationale Geschichte der Amerikas und geschäftsführender Direktor des Center for InterAmerican Studies an der Universität Bielefeld. Veröffentlichungen u.a.: Selling EthniCity. Urban Cultural Politics in the Americas (Hg., 2011); Jatarishun. Testimonios de la lucha indígena de Saquisilí (2008). Der Reihenherausgeber Willibald Steinmetz, geb. 1957, ist Professor für Historische Politikforschung an der Universität Bielefeld und Sprecher des SFB 584 'Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte'. Veröffentlichungen u.a.: Political Languages in the Age of Extremes (Hg., 2011); >Politik<. Situationen eines Wortgebrauchs im Europa der Neuzeit (Hg., 2007).