Beschreibung
Avital Ronell ist eine der führenden Literaturwissenschaftlerinnen der USA, die in ihren Werken eine große Spannweite an literatur- und kulturtheoretischen Themen behandelt. Ob sie über die Frage der Dummheit ('Stupidity', 2001) schreibt oder über das soziopathische Phänomen der Sucht ('Crack Wars', 1993), stets entzündet sich in Ronells Texten der Funke der Erkenntnis an der fortlaufenden Befragung der Theorie durch die Dichtung, allen voran durch die dekonstruktive Relektüre kanonischer Texte deutschsprachiger Literatur. Der Band präsentiert sieben ihrer wichtigsten Essays erstmals in deutscher Sprache: Neben Klassikern dekonstruktiver Lektürepraxis wie dem Essay zu Kafkas 'Schloß' oder Basistexten avancierter feministischer Literaturtheorie wie der Studie zu den Frauenfiguren in Goethes 'Tasso' zeigt der Band auch, dass Ronells unzeitgemäße Forschung die gegenwärtige Diskussion um die Verbindung von Literatur und >Immunität< schon in den frühen neunziger Jahren im Zeichen von AIDS antizipierte.
Autorenportrait
Avital Ronell, geb. 1952, ist Professorin für Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Anglistik und Co-Direktorin des transdisziplinären Forschungsprogramms 'Trauma & Violence' an der New York University. Veröffentlichungen u.a.: Loser Sons (2012); Fighting Theory (2010).In der Reihe erschienen:Vivian Liska: Fremde Gemeinschaft. Deutsch-jüdische Literatur der Moderne (2011); John T. Hamilton: Musik, Wahnsinn und das Außerkraftsetzen der Sprache (2011); Thomas Stachel: Der Ring der Notwendigkeit. Friedrich Schiller nach der Natur (2010); Peter Fenves: Der späte Kant. Für ein anderes Gesetz der Erde (2010); Eckart Goebel und Elisabeth Bronfen (Hg.): Narziss und Eros. Bild oder Text? (2009); Eberhard Lämmert: Respekt vor den Poeten. Studien zum Status des freien Schriftsteller (2009)