Beschreibung
Die deutsche Gesellschaft auf dem Weg vom Nationalsozialismus in eine demokratische Kultur. Geschichts- und literaturwissenschaftliche Perspektiven. Die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert bewegt sich zwischen zwei Extremen: auf der einen Seite der Absturz in Krieg und Völkermord, auf der anderen die Rückkehr zu Frieden und Demokratie. Die Forschung hat sich bislang vorwiegend mit dem Weg der Deutschen in den Nationalsozialismus hinein beschäftigt und nur wenig damit, wie sie aus dieser Gewaltgeschichte wieder herausgefunden haben. Wie verlief im Schatten der Teilhabe an Vernichtungskrieg und Völkermord die private Suche der Deutschen nach Demokratie? Inhaltsverzeichnis: Daniel Fulda, Dagmar Herzog, Stefan-Ludwig Hoffmann, Till van Rahden Einleitung I SPRACHEN DER NIEDERLAGE StefanLudwig Hoffmann Besiegte, Besatzer, Beobachter: Das Kriegsende im Tagebuch Sabine Kyora Die Gegenwartsliteratur und das Jahr 1945: Walter Kempowskis Texte zur 'Stunde Null' Michael Geyer Die eingebildete Heimkehr: Im Schatten der Niederlage II EINÜBUNG IN DIE DEMOKRATIE - NEUE GRENZEN DER PARTIZIPATION Nina Verheyen Eifrige Diskutanten. Die Stilisierung des 'freien' Meinungsaustauschs zu einer demokratischen Kulturtechnik in der westdeutschen Gesellschaft der fünfziger Jahre Till van Rahden Wie Vati die Demokratie lernte: Religion, Familie und die Frage der Autorität Anthony D. Kauders Juden als Gabe, oder: Eine andere Geschichte der westdeutschen Demokratie Ariane Eichenberg 'Mein eigner Urahn hockt in mir, schaufelt Vergangenheit' - Jüdisch-deutsche Familiengeschichten III POSTREVOLUTIONÄRE PRIVATPOLITIK Dagmar Herzog 'Das späte Menschenrecht': Auf der Suche nach einer nachfaschistischen Sexualmoral Daniel Fulda Gewaltgeschichte als Sexualgeschichte. Wie neu ist die 'neue Väterliteratur' der Gegenwart? Aribert Reimann Abschiedsbriefe der Bewegung. Linke Selbstreflexionen der siebziger Jahre Paul Betts Die Politik des Privaten: Eingaben in der DDR IV DIE GEGENWART DER GEWALT Stephan Pabst Fortgesetzte Gewalt. Die Wiederkehr der DDR in Reinhard Jirgls Erzählung der Bundesrepublik Cornelia Blasberg Genealogisches Erzählen. Zum demokratischen Potential einer literarischen Form Dirk Moses Der nichtdeutsche Deutsche und der deutsche Deutsche: Stigma und Opfer-Erlösung in der Berliner Republik
Autorenportrait
Die Herausgeber Daniel Fulda, geb. 1966, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg; Veröffentlichungen u.a.: Wissenschaft aus Kunst. Die Entstehung der modernen deutschen Geschichtsschreibung 1760-1860 (1996). Dagmar Herzog, geb. 1961, Professorin für Geschichte am Graduate Center der City University of New York; Publikationen zur Geschichte der Sexualität und zu Gender-Fragen sowie zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. StefanLudwig Hoffmann, geb. 1967, wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Theorie der Geschichte an der RuhrUniversität Bochum; z.Zt. Abschluss einer Habilitation zur histoire croisée Berlins unter alliierter Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg. Till van Rahden, geb. 1967, Professor für Deutsche und Europäische Studien an der Université de Montréal; Veröffentlichungen u.a.: Juden und andere Breslauer. Die Beziehungen zwischen Juden, Protestanten und Katholiken in einer deutschen Großstadt, 1860-1925 (2000).
Inhalt
Inhaltsverzeichnis:
Daniel Fulda, Dagmar Herzog, Stefan-Ludwig Hoffmann, Till van Rahden
Einleitung
I SPRACHEN DER NIEDERLAGE
Stefan-Ludwig Hoffmann
Besiegte, Besatzer, Beobachter: Das Kriegsende im Tagebuch
Sabine Kyora
Die Gegenwartsliteratur und das Jahr 1945: Walter Kempowskis Texte zur „Stunde Null“
Michael Geyer
Die eingebildete Heimkehr: Im Schatten der Niederlage
II EINÜBUNG IN DIE DEMOKRATIE – NEUE GRENZEN DER PARTIZIPATION
Nina Verheyen
Eifrige Diskutanten. Die Stilisierung des 'freien' Meinungsaustauschs zu einer demokratischen Kulturtechnik in der westdeutschen Gesellschaft der fünfziger Jahre
Till van Rahden
Wie Vati die Demokratie lernte: Religion, Familie und die Frage der Autorität
Anthony D. Kauders
Juden als Gabe, oder: Eine andere Geschichte der westdeutschen Demokratie
Ariane Eichenberg
„Mein eigner Urahn hockt in mir, schaufelt Vergangenheit“ –
Jüdisch-deutsche Familiengeschichten
III POSTREVOLUTIONÄRE PRIVATPOLITIK
Dagmar Herzog
„Das späte Menschenrecht“: Auf der Suche nach einer nachfaschistischen Sexualmoral
Daniel Fulda
Gewaltgeschichte als Sexualgeschichte. Wie neu ist die 'neue Väterliteratur' der Gegenwart?
Aribert Reimann
Abschiedsbriefe der Bewegung. Linke Selbstreflexionen der siebziger Jahre
Paul Betts
Die Politik des Privaten: Eingaben in der DDR
IV DIE GEGENWART DER GEWALT
Stephan Pabst
Fortgesetzte Gewalt.
Die Wiederkehr der DDR in Reinhard Jirgls Erzählung der Bundesrepublik
Cornelia Blasberg
Genealogisches Erzählen. Zum demokratischen Potential einer literarischen Form
Dirk Moses
Der nichtdeutsche Deutsche und der deutsche Deutsche:
Stigma und Opfer-Erlösung in der Berliner Republik