Beschreibung
Zwischen Geistesblitz und Gelehrtenroutine versammeln die 'Vorlesungen zur Naturlehre', was an Aufzeichnungen Lichtenbergs im Zusammenhang mit seiner Göttinger Lehrtätigkeit bis heute unveröffentlicht geblieben ist. Unter dem Titel 'Notizen und Materialien' machen die Bände 3 bis 5 der 'Vorlesungen zur Naturlehre' den Kern von Lichtenbergs naturwissenschaftlichem Nachlass zugänglich. Es wird in der historisch-kritischen und kommentierten Edition vorgelegt, was Lichtenberg zur Vorbereitung auf seinen Unterricht niedergeschrieben hat. Die Vorlesungen zur Experimentalphysik, die er in jedem Semester gehalten hat, waren Lichtenbergs Haupteinnahmequelle. Bei der Experimentalphysik stützte er sich neben den in Band 1 der Gesammelten Schriften edierten 'Anfangsgründe der Naturlehre' von J.C.P. Erxleben, zum einen auf Notizbüchlein, in denen er, meist in Stichworten, festhielt, was er in den einzelnen Vorlesungsstunden zu behandeln beabsichtigte, und zum andern auf Ausarbeitungen zu einzelnen Fragen, wohl solchen, die ihm besonders wichtig oder für den freien Vortrag zu heikel waren. Dieses Material ist in der Edition in einzelnen Kapiteln den Abschnitten der Erxlebenschen Naturlehre zugeordnet. Eröffnet werden die Kapitel jeweils mit den entsprechenden Passagen aus den Notizbüchlein aus dem Sommerhalbjahr 1785, auf die die ausgearbeiteten Texte in sachlicher Ordnung folgen.
Autorenportrait
Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) hat als Aphoristiker eine gewisse Bekanntheit erlangt. Dass der Literat und Philosoph im Brotberuf Physikprofessor war, ist dagegen noch kaum ins allgemeine Bewusstsein gedrungen. Wer als Göttinger Student des ausgehenden 18. Jahrhunderts etwas auf sich hielt, besuchte Lichtenbergs mit Experimenten gespickte Vorlesung.