Beschreibung
Harald Hartung ist ein Kenner der internationalen Lyrik, der Geschichte der Gattung, ihrer Formen. Seine Essays sind voller Anmut und lehrreich zugleich - für die Leser und für die Schreiber von Gedichten. Der Dichter Harald Hartung, der ein bedeutendes lyrisches Werk vorgelegt hat, ist zugleich einer der besten Lyrikkenner. Seine Kritiken setzen Maßstäbe. In Essays und Anthologien bringt er uns die Stimmen der Weltlyrik nahe. Es ist der 'Unterton von Glück', den Hartung in seinen Essays über Dichter und Gedichte zum Klingen bringt. Er entwickelt auf amüsante Weise, wie die Langeweile für Goethe zur Mutter der Musen wird, oder wie Dampfschiff, Mergelgrube und trunkene Flut bei der Droste zusammenkommen. Von den Gedichten Alfred Brendels schlägt er den Bogen zurück zu Erich Kästner. Er zeigt auf, wie sich der frühe Celan auf Trakls Palette bezieht. Oder Robert Schindel auf Lethe und Memoria, Günter Kunert auf eine verlorene Utopie. Hartung betreibt die Wiederentdeckung Ernst Meisters und Ludwig Greves. Er liest aus den Oden jene Freiheit, wie sie die strenge Form erst ermöglicht. Nicht zuletzt spricht der Lyriker Hartung in eigener Sache, wenn er die Erfahrungen beim Schreiben reflektiert.
Autorenportrait
Harald Hartung, geb. 1932 im westfälischen Herne, lebt als Lyriker, Kritiker und Essayist in Berlin. Der Band 'Aktennotiz meines Engels. Gedichte 1957-2004' versammelt 'ein meisterhaftes Lebenswerk' (Michael Maar). Hartung hat deutsche und internationale Lyrik in berühmt gewordenen Anthologien wie 'Luftfracht' und 'Jahrhundertgedächtnis' und in Essaybüchern wie 'Masken und Stimmen' vermittelt und analysiert. Er erhielt u.a. den Droste-Preis, den Premio Antico Fattore, den Preis der Frankfurter Anthologie und den Würth-Preis für Europäische Literatur.