Beschreibung
Martin Heidegger und Hannah Arendt haben, wie Emmanuel Fayes Studie belegt, in weiten Teilen ein zusammenhängendes Projekt verfolgt. Während Heidegger einen geistigen Nationalsozialismus propagiert und die Philosophie zerstört, bemüht sich Arendt, nicht nur ihn, sondern all die Intellektuellen zu entlasten, die sich in den Dienst der Politik des Dritten Reiches stellten. Die vorliegende Studie zeigt, wie diese beiden einflussreichen Autoren in ihrem Werk das rationale Denken und zugleich die Annahme einer wesensmäßigen Gleichheit der Menschen demontiert haben. Bei Heidegger geht die Zerstörung des Humanismus bis hin zur Unterstellung, die Juden seien mitverantwortlich an ihrer eigenen Vernichtung.
Autorenportrait
Prof. em. Dr. Emmanuel Faye, Universität Rouen Normandie, befasst sich einerseits mit der Reinterpretation der Beziehung zwischen Descartes und der Renaissance, andererseits mit der grundsätzlichen Unterscheidung zwischen Philosophie und nationalsozialistischer Weltanschauung. Sein Buch Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie (2005; deutsch 2009 bei Matthes & Seitz, Berlin) fand international weite Beachtung und wurde inzwischen in sieben Sprachen übersetzt. Er hat ebenfalls mehrere kritische Artikel zu Eric Voegelin, Hannah Arendt und Reinhart Koselleck veröffentlicht.