Beschreibung
Das Transzendente, was über das Wahrnehmbare, im Alltag Begegnete hinausweist, erscheint zuerst als nicht fassbar, nicht kommunizierbar. Dennoch spielt es im Denken und Handeln des Menschen eine große Rolle. In einer Semiotik des Transzendenten geht es darum, zu verstehen, wie eine Kommunikation, ein Sich-Verstehen in der Gemeinschaft unter diesen Umständen möglich ist. Die Religion und deren Texte, Bilder oder musikalische Ausdruckformen sind der unmittelbare Gegenstand einer Semiotik des Transzendenten. Ein Blick in die Geschichte und Vorgeschichte der Religionen verweist uns auf Systeme von Mythen, Ritualen und deren Vergegenständlichung. Aber auch moderne politische Mythen, selbst Ideologien und philosophische oder wissenschaftliche Systeme teilen mit der Religion häufig die Problematik eines transzendenten Zeichenbezugs. In den Hauptkapiteln des Buches wird zuerst die philosophische und wissenschaftliche Problematisierung von Mythos und Religion dargestellt, wobei jeweils die semiotischen Aspekte herausgelöst werden. In einem zweiten Teil stehen die Emergenz, Morphogenese und Selbstorganisation des Religiösen im Fokus. Ein dritter Teil schließlich enthält exemplarische Analysen, wobei die Aktualität von Mythos und Religion im Vordergrund steht.
Autorenportrait
Wolfgang Wildgens aktuelle Forschung betrifft die Semiotik mit Schwerpunkt auf den nicht-sprachlichen Zeichensystemen. Die Analyse konzentriert sich auf das Werden, den Wandel. Die Semiotik der Religion schließt eine Trilogie ab. Die Bände zur visuellen Semiotik und zur Musiksemiotik sind 2013 und 2018 erschienen.