Beschreibung
Im Kino wird jeder Traum wirklich, schreibt Hugo Münsterberg, einer der ersten Filmtheoretiker. Regisseure wie Hitchcock, Kubrick, Tarantino haben in diesem Sinne den Film als Schöpfung eigenen Ursprungs verstanden, als Erzählung der Herstellung und nicht nur der Darstellung von Welt. Dieser prometheische Charakter des Films, seine unaufhörliche Produktion von Gestalten, Umrissen und Projektionen (Gilles Deleuze), ist die leitende Idee der hier versammelten Essays. Sie untersuchen die Regie der Dinge in Emil und die Detektive (1931) und in Citizen Kane (1941), komische Katastrophen in Der Untertan (1951) und Der Prozeß (1962), das Pathos der Musik in Eyes Wide Shut (1999), indirekte Genrekritik im Agentenfilm (Mission Impossible) und im Superheldenkino (Batman) sowie neue Formen des Erzählens im Gedankenspielfilm, Episoden- und Erinnerungsfilm.
Autorenportrait
Michael Braun, Promotion 1993, Habilitation 2000. Leiter des Referats Literatur der Konrad-Adenauer-Stiftung und apl. Professor für Neuere Deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Universität zu Köln. Jüngere Publikationen: Wem gehört die Geschichte? Erinnerungskulturen in Literatur und Film (2. Aufl. 2013), Die deutsche Gegenwartsliteratur. Eine Einführung (2010), Filmperspektiven (2011) und Kontext Film (Hrsg. 2006, beide mit Werner Kamp), Tabu und Tabubruch in Literatur und Film (Hrsg., 2006).