Beschreibung
Eine faszinierende Wissenschaftsgeschichte Der wissenschaftliche Charakter der BWL wurde in der Vergangenheit oft in Frage gestellt und die BWL teils als Profitlehre verspottet. Lars Wachter zeichnet hingegen ein facettenreiches Bild von dieser spannenden Wissenschaft: Er erläutert zentrale Begriffe und Konzepte, stellt die großen Namen der Disziplin vor und geht auf deren Bedeutung ein. Beispielhafte Fragen, die im Buch Beantwortung finden: Warum spricht die Buchhaltung von Soll und Haben? Gab es Marketing schon im 18. Jahrhundert? Wer war der eigentliche Gründervater der deutschen BWL? Und warum geriet er in Vergessenheit? Gab es eine NaziBWL? Und: Welcher Betriebswirt prophezeite das Ende des Kapitalismus? Lesenswert für Lehrende und Studierende der Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie für BWL-Interessierte.
Inhalt
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Betriebswirtschaftslehre: Profitlehre oder Wissenschaft?
1.2 Betrieb, Betriebswirtschaft und Betriebswirtschaftslehre
1.3 Der „Denkstil von der geschichtslosen Managementwissenschaft“
1.4 Vom Nutzen der Geschichte für die BWL
1.5 „Periodizing, as we know, is a necessary evil“
Zusammenfassung
2 Anfänge betriebswirtschaftlichen Denkens
2.1 Erste Buchhaltungs- und Verfahrenstechniken in Mesopotamien
2.2 Griechische Lehre vom „Oikos“ (Xenophon, Aristoteles)
2.2.1 Oikonomikós (Xenophon)
2.2.2 Oikonomiká (Aristoteles)
2.3 Römische Landwirtschaftslehre (Marcus Porcius Cato)
2.4 Arabische Handelslehre (Al ad-Dimišq )
2.5 Scholastische Handelslehre im Mittelalter (Thomas von Aquin)
2.6 Italienische Buchhaltungslehre der Renaissance (Luca Pacioli)
2.7 Christliche Handelslehre vom „gerechten Preis“ (Martin Luther)
2.8 Die Enthüllung „verborgener Künste“ (Lorenz Meder)
2.9 Versuch einer systematischen Lehre vom Handel (Giovanni D. Peri)
Zusammenfassung
3 Systematische Handlungswissenschaft (1675–1804)
3.1 „Le Parfait Négociant“ oder „Der vollkommene Kauff- und Handels-Mann“ (Jaques Savary)
3.2 „Neu-Eröffnetes Kauffmanns-Magazin“ (Paul Jacob Marperger)
3.3 „Eröffnete Akademie der Kaufleute: oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon“ (Carl Günther Ludovici)
3.4 „Versuch einer Einleitung in die Handlungswissenschaft“ (Johann Carl May)
3.5 „Einleitung zur Handlungswissenschaft“ (Gerhard Heinrich Buse)
3.6 „System des Handels“ (Johann Michael Leuchs)
Zusammenfassung
4 Niedergang der Handlungswissenschaft (19. Jahrhundert)
4.1 Verflachung und Verfall der Handlungswissenschaft
4.2 Vorboten der „modernen“ Betriebswirtschaftslehre
4.2.1 Die „Theorie und Praxis des Geschäftsbetriebs“ (Jean-Gustave Courcelle-Seneuil)
4.2.2 Die „Allgemeine Gewerkslehre“ (Arwed Emminghaus)
4.2.3 Die „Handelsbetriebslehre“ (Arnold Lindwurm)
4.3 Der Ruf nach Handelshochschulen wird lauter
Zusammenfassung
5 Aufbauzeit der neueren Betriebswirtschaftslehre (1898–1909)
5.1 Die erste Handelshochschule in Leipzig
5.2 Die Stammväter der Hochschullehrer
5.3 Das „große betriebswirtschaftliche Dreigestirn“
5.3.1 Eugen Schmalenbach
5.3.2 Heinrich Nicklisch
5.3.3 Fritz Schmidt
5.4 Betriebswirtschaftliche Fachzeitschriften
5.5 Der Werturteilsstreit
5.6 Der Streit um die Fachbezeichnung
Zusammenfassung
6 Erste Systematisierungsversuche und Gesamtdarstellungen
6.1 „System der Welthandelslehre“ (1910) (Josef Hellauer)
6.2 „Allgemeine Handelsbetriebslehre“ (1911) (Johann Friedrich Schär)
6.3 „Allgemeine kaufmännische Betriebslehre als Privatwirtschaftslehre des Handels (und der Industrie)“ (1912) (Heinrich Nicklisch)
Zusammenfassung
7 Ausbau und Konsolidierung der BWL (1912–1932)
7.1 Der Ausbau der Professorenschaft
7.2 Betriebswirtschaftliche Vereinigungen
7.2.1 Verband der Inhaber deutscher Handelshochschul-Diplome
7.2.2 Verein Deutscher Handelslehrer mit Handelshochschulbildung
7.2.3 Verband der Dozenten für Betriebswirtschaftslehre an deutschen Hochschulen
7.3 Betriebswirtschaftliche Forschungsinstitute
7.4 Handwörterbücher und Sammelwerke der Betriebswirtschaftslehre
Zusammenfassung
8 Betriebswirtschaftslehre im Nationalsozialismus (1933–1945)
8.1 Wirtschaftspolitik im Nationalsozialismus
8.2 Einfluss des Nationalsozialismus auf die Betriebswirtschaftslehre
8.3 Versuch einer „nationalsozialistischen Betriebswirtschaftslehre“
8.4 Menschliche Schicksale der Betriebswirte
8.4.1 Ermordete und durch Freitod aus dem Leben geschiedene Hochschullehrer
8.4.2 Emigrierte Hochschullehrer
8.4.3 Entlassungen und entlassungsähnliche Fälle
8.4.4 Verzögerte und verhinderte Hochschulkarrieren
Zusammenfassung
9 Betriebswirtschaftslehre nach dem 2. Weltkrieg (1945–1969)
9.1 Von Plan zu Plan – Betriebswirtschaftslehre in der SBZ und DDR
9.2 „Dislozierung und Desorientierung“ – Betriebswirtschaftslehre in Westdeutschland (1945–1951)
9.2.1 „Der christliche Gedanke in der Wirtschaft“ (Wilhelm Kalveram)
9.2.2 „Der Mensch im Betrieb“ (Guido Fischer)
9.2.3 Allgemeine Betriebswirtschaftslehren
9.3 Die „Gutenberg-Ära“ (1951 bis ca. 1969)
9.3.1 „Die Unternehmung als Gegenstand betriebswirtschaftlicher Theorie“
9.3.2 „Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre“
9.3.3 Das System der produktiven Faktoren
9.3.4 Die Grundidee des faktororientierten Ansatzes
9.3.5 Der Methodenstreit zwischen Gutenberg und Mellerowicz
Zusammenfassung
10 Neue Wege der BWL (seit ca. 1969)
10.1 Der sozialwissenschaftliche Ansatz
10.2 Die entscheidungstheoretische Ansatz (Edmund Heinen)
10.3 Der systemorientierte Ansatz (Hans Ulrich)
10.4 Die Arbeitsorientierte Einzelwirtschaftslehre
10.5 Der verhaltenswissenschaftliche Ansatz
10.6 Der ökologische Ansatz
10.7 Neue Institutionenökonomik
Zusammenfassung
11 Generalisierung vs. Spezialisierung in der BWL
11.1 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
11.2 Spezielle Betriebswirtschaftslehren
11.3 ABWL und SBWL im Spannungsfeld von Reziprozität und Zersplitterung
Zusammenfassung
Abbildungsbelegverzeichnis
Literaturverzeichnis
Glossar
Personen- und Sachregister