Beschreibung
In allen theologischen Studiengängen ist die Fähigkeit zur methodengeleiteten Auslegung biblischer Texte eine zu erlangende Kernkompetenz. Diese Einführung verbindet die traditionellen Schritte der historisch-kritischen Exegese des Neuen Testaments mit neueren Ansätzen aus der Linguistik und Literaturwissenschaft. Das Buch motiviert die Lesenden durch eine direkte Ansprache, nimmt viele Fragen aus der Lehrpraxis auf und stellt die praktische Umsetzung in den Vordergrund. Viele Beispiele der neutestamentlichen Exegese illustrieren das methodische Vorgehen und den damit verbundenen Erkenntnisgewinn. Insbesondere die Voraussetzungen von Studierenden ohne Kenntnisse des Altgriechischen werden durchgehend beachtet. Eingehend behandelt wird auch der zielführende Umgang mit digital verfügbaren Ressourcen, wie Online-Lexika, Textdatenbanken, digitalisierten Handschriften, Bibelsoftware etc.
Autorenportrait
Prof. Dr. Ursula Ulrike Kaiser ist Professorin für Biblische Theologie und ihre Didaktik am Institut für Ev. Theologie und Religionspädagogik der TU Braunschweig.
Inhalt
Vorwort V
Inhalt VII
Verzeichnis der Beispiele XI
Verzeichnis der Infos XII
1. Einführung 1
1.1 Was erwartet Sie in diesem Buch? 1
1.2 Neutestamentliche Exegese – Worum geht es? 2
1.3 Kurzer Überblick über die Exegeseschritte 6
1.4 Persönliche Annäherung an den Text 9
Teil A: Textsicherung 11
2. Übersetzung 13
2.1 Eigene Übersetzung aus dem Griechischen 13
2.2 Übersetzungsvergleich 15
3. Sachklärung 23
4. Textkritik – Mit welchem Text arbeiten wir eigentlich? 29
4.1 Die textkritischen Zeichen in Text und Apparat des Nestle-Aland finden und verstehen 33
4.2 Sich einen ersten Überblick über den textkritischen Apparat verschaffen 34
4.3 Die Reihe der Textzeugen lesen lernen 38
4.4 Den Befund deuten und eine textkritische Entscheidung fällen 48
5. Abgrenzung der Perikope und Einordnung in das textliche Umfeld 59
Teil B: Der Text als ein Ganzes – Vertiefende Textbeschreibung 65
6. Grammatische Analyse – Wie ist die sprachliche Oberfläche des Textes strukturiert? 67
6.1 Untersuchung der Wortebene 68
6.2 Untersuchung der Satzebene mit Hilfe der Textsegmentierung 74
6.3 Untersuchung der Textebene 81
7. Semantische Analyse – Wie lässt sich die Bedeutungvon Wörtern im Text und dessen inhaltlicher
Zusammenhang ermitteln? 89
7.1 Vorverständigungen: Das Diskursuniversum eines Textes und das Weltwissen der Leserinnen und Leser 89
7.2 Wortsemantische Analyse – Was bedeuten dieWörter in ihrem sprachlichen Zusammenhang? 91
7.3. Semantische Felder und Schemata – Wie wird das Weltwissen einbezogen? 102
7.4 Sinnlinien – Wie wird im Text Kohärenz hergestellt? 106
8. Narratologische Analyse – Was wird erzählt und auf welche Weise? 111
8.1 Einführung: Was sind erzählende Texte und WER erzählt? 111
8.2 WAS wird erzählt? – Die Ebene der Story 113
a) Analyse des Handlungsgerüstes 114
b) Analyse der Handlungslogik und der Knotenpunkte 118
c) Figurenanalyse 121
8.3 WIE wird erzählt? – Die Ebene des Diskurses 126
a) Erzählte Zeit und Erzählzeit 126
b) Fragen der Erzählperspektive 128
c) Positionierung des Erzählers im Raum 131
9. Pragmatische Analyse – Wie nutzt der Text Sprache, um etwas zu bewirken? 135
9.1 Einführung: Sprechakttheorie und Vier-Seiten-Modell einer Nachricht 135
9.2 Intratextuelle Pragmatik 137
9.3 Textpragmatik 139
Teil C: Der Text im Vergleich mit anderen Texten und Vorstellungen 145
10. Gattungsanalyse – Auf welche vorgeprägten Kommunikationsmuster greift der Text zurück? 147
10.1 Mit Hilfe von Gattungen kommunizieren 147
10.2 Die Frage nach Gattungen in der Forschungsgeschichte 148
10.3 Übersicht über einzelne wichtige Gattungen im NT 151
a) Wundergeschichten 151
b) Apophthegmata 156
c) Gleichnisse 159
10.4 Die Gattung eines Textes bestimmen und Folgerungen daraus ziehen 164
11. Traditionsanalyse – Welches vorgeprägte Gedankengut lässt sich im Text und seinem Umfeld ermitteln? 169
Teil D: Der Text und seine Entstehungsgeschichte 181
12. Literarkritik – Gibt es Brüche im Text, die auf vorausliegende Quellen hinweisen? 183
13. Redaktionsgeschichte – Wie ist der Text entstanden und wie ist er in seinen Gesamtzusammenhang eingeordnet? 187
13.1 Theologisches Gesamtprofil und Einzeltext 187
13.2 Der synoptische Vergleich als Spezialfall 189
14. Historische Rückfrage – Ist das alles „wirklich“ passiert? 205
Teil E: Der Text und seine Wirkung 207
15. Interpretation des Textes in seinem ursprünglichen Kontext 209
16. Wirkungsgeschichte – Wie wurde und wird der Text in anderen Kontexten und Medien
Aufgegriffen und interpretiert? 213
16.1 Weiterwirkungen des Textes in Literatur, Kunst, Theologie etc. 213
16.2 Exegetische Kommentare 214
Teil F: Weitere praktische Hinweise 221
17. Wie verfasse ich eine exegetische Hausarbeit? 223
17.1 Von der Analyse zum Hausarbeitstext 223
17.2 Hinweise zu Formalia 225
a) Angabe von Bibelstellen und weitere Abkürzungen 225
b) Verweis auf Parallelstellen (par. und parr.) 226
c) Literaturverzeichnis 226
17.3 Weitere Einsatzbereiche exegetischer Untersuchungen 227
18. Welche Vorteile bringt die Arbeit mit Bibelsoftware? 229
Register 235
Bibelstellen 237
Sachregister 241