Beschreibung
Umfassend und verständlich führt dieser Band in die faszinierende Geschichte des Staates ein. Thomas Mergel zeigt, wie der Staat als ein historisches Phänomen zu verstehen ist, wie er entstanden ist, sich gewandelt hat und welche Perspektiven wir heute, im 21. Jahrhundert auf ihn haben können. Zudem klärt er zentrale Begriffe und führt in die Forschungsgeschichte ein.
Autorenportrait
Prof. Dr. Thomas Mergel ist Professor für Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Inhalt
Einführung 9
1. Staat als Problem der Moderne 9
2. Was bedeutet „Staat“? 13
3. Der Staat als europäisches und okzidentales Phänomen 18
4. Moderne Staatlichkeit und moderne Gesellschaft 20
5. Der Staat der Historiker: Bemerkungen zur Forschungsgeschichte 24
6. Zu diesem Buch 28
1. Antike Staatlichkeit und Entstaatlichung im Mittelalter 30
1.1 Die griechische Polis 30
1.2 Das römische Imperium 33
1.3 Entstaatlichung im Mittelalter 37
1.4 Anfänge des modernen Staats im Spätmittelalter 41
2. Krieg und Staatsbildung in der Frühen Neuzeit 47
2.1 Die Bellizität der Epoche 48
2.2 Kriegführung und frühe Staatlichkeit 51
2.3 Krieg, Staatsbildung und europäische Expansion 54
2.4 Zonen verdichteter Bellizität 55
a. Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) 56
b. Die Bürgerkriege in Großbritannien (1642–1689) 58
c. Die „Türkenkriege“ 60
2.5 Die Geburt der modernen Staatstheorie aus dem Geist des Kriegs 62
3. „Absolutismus“ und Staatsbildung 68
3.1 Der Begriff und sein Problem 68
3.2 Die absolute Monarchie und ihre Grenzen unter besonderer Berücksichtigung Ludwigs XIV. 71
3.3 Die aufgeklärte Kritik am Absolutismus und der Aufgeklärte Absolutismus 76
4. Moderne Revolutionen als Staatsbildungsprozesse 81
4.1 Krieg – Schulden – Revolution 83
4.2 Revolution und Staatsgründung: Die USA 85
4.3 Revolution und Utopie: Frankreich 88
4.4 Export der Revolution als Export von Staatlichkeit: Napoleon 93
4.5 Außereuropäische Wirkungen: Lateinamerika 94
4.6 Kontinuitäten und Brüche im „Zeitalter der Revolution“ 96
5. Staatlichkeit zwischen Nation und Imperium 98
5.1 Nationalismus und Nationalstaat 99
5.2 Europäische Empires 104
5.3 Kolonialreiche und kolonialer Staat 106
6. Staat nach innen, Staat nach außen. Internationale Beziehungen und Innere Staatsbildung 110
6.1 Diplomatie und Staatensystem 112
6.2 Momente der Inneren Staatsbildung 117
a. Verfassung und Recht 118
b. Verwaltung 121
c. Steuern und Schulden 128
d. Polizei 133
e. Militär und Wehrpflicht 138
f. Staat und Kirche 140
g. Bildung 144
h. Beobachtung der Gesellschaft 147
i. Wohlfahrt 149
6.3 Top-down oder Bottom-up? 150
7. Staat und politische Partizipation 154
7.1 Staatsformen und politische Partizipation 154
7.2 Parlamente: Partizipation als Repräsentation. 160
7.3 Wählen 165
7.4 Soziale Bewegungen: außerinstitutionelle politische Partizipation 172
8. Staat, Volk und Krieg im 20. Jahrhundert: Erster Weltkrieg, Bolschewismus und Nationalsozialismus 176
8.1 Wandlungen des Staates im und durch den Ersten Weltkrieg 177
8.2 Staat als Klassenherrschaft: der Bolschewismus 182
8.3 Staat als Ausdruck der Volksgemeinschaft im Nationalsozialismus 186
8.4 Fließende Übergänge 191
9. Die Steuerung der Gesellschaft im Interventionsstaat 197
9.1 Krieg, Sozialismus, Krisenpolitik 199
9.2 Der Staat als steuernder Akteur 201
9.3 Der Wohlfahrtsstaat 206
9.4 Staatliches Wissen über die Bürger 211
9.5 Kritik und Krisen 215
10. Supranationale Staatlichkeit als neues Modell? Das Beispiel der europäischen Integration 222
10.1 Vorgeschichten der europäischen Einigung 224
10.2 Ausgangsmotive: Deutschland kontrollieren, Kalter Krieg, wirtschaftliche Zusammenarbeit 226
10.3 Dynamik der Intensivierung 229
10.4 Dynamik der Erweiterung 230
10.5 Grenzen der Verstaatlichung Europas 234
10.6 Nach Hobbes? 240
11. Staatlichkeit in der Krise? 243
11.1 Grenzen der Steuerbarkeit 244
11.2 Die Debatte um die Failed States 246
11.3 Konkurrenz für den Staat: Transnationale Organisationen 249
11.4 „Governance“ 251
11.5 Wiederaufstieg des Staats? 253
Abschließende Überlegungen 257
Literaturhinweise 262