Beschreibung
Sprache ist nichts Statisches, sondern in stetem Wandel begriffen. Um zu verstehen, wie die deutsche Sprache wurde, was sie ist, muss man sich daher mit ihrer Geschichte auseinandersetzen. Diese Einführung präsentiert umfassend, verständlich und aktuell den Stand der germanistischen Sprachgeschichtsforschung und gibt Studierenden und Lehrenden zahlreiche Methoden an die Hand, selbst historische Sprachwissenschaft zu betreiben. Von der komparativen Methode über Korpuslinguistik bis hin zu komplexen phylogenetischen Methoden wird das Repertoire der germanistischen Sprachgeschichtsforschung erklärt und mit vielen Aufgaben eingeübt. Zahlreiche Beispiele und Übungsaufgaben sowie umfangreiches digitales Begleitmaterial machen das Buch zu einem idealen Begleiter in Studium und Lehre.
Autorenportrait
Dr. Stefan Hartmann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für deutsche Sprachwissenschaft der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Inhalt
Vorwort 9
1. Einführung 11
2. Sprachwandel verstehen und untersuchen 21
2.1 Sprachwandel verstehen 21
2.1.1 Untersuchungsebenen 21
2.1.2 Wie verändern wir Sprache? Zur Theorie des Sprachwandels 24
2.2 Untersuchungsmethoden 29
2.2.1 Sprachvergleich und Rekonstruktion: Die komparative Methode 34
2.2.2 Authentische Sprachdaten: Korpuslinguistik 46
2.2.3 Reflexe des Sprachwandels im Gegenwartsdeutschen: Fragebogenstudien und Experimente 68
3. Vom Indoeuropäischen bis heute: Im Schnelldurchlauf durch die deutsche Sprachgeschichte 83
3.1 Vorgeschichte der deutschen Sprache: Vom Indoeuropäischen zum Westgermanischen 87
3.1.1 Das Indoeuropäische 87
3.1.2 Vom Indoeuropäischen zum Germanischen 89
3.1.3 Vom Germanischen zum Westgermanischen 91
3.2 Althochdeutsch 93
3.2.1 Phonologie des Althochdeutschen 94
3.2.2 Morphologie des Althochdeutschen 96
3.2.3 Syntax des Althochdeutschen 97
3.3 Mittelhochdeutsch 99
3.3.1 Phonologie des Mittelhochdeutschen 99
3.3.2 Morphologie des Mittelhochdeutschen 101
3.3.3 Syntax des Mhd. 103
3.4 Frühneuhochdeutsch 104
3.4.1 Phonologie des Frühneuhochdeutschen 105
3.4.2 Morphologie des Fnhd. 107
3.4.3 Syntax des Frühneuhochdeutschen 109
3.5 „Und was mache ich jetzt damit?“ 110
4. Phonologischer Wandel 111
4.1 Phonologischen Wandel verstehen 111
4.1.1 Die Lautverschiebungen 117
4.1.2 Ablaut und Umlaut 126
4.2 Phonologischen Wandel untersuchen 137
4.2.1 Graphie und Phonologie 137
4.2.2 Phonologischer Wandel in „real-time“ und „apparent-time“ 139
5. Morphologischer Wandel 143
5.1 Morphologischen Wandel verstehen 143
5.1.1 Flexionsmorphologischer Wandel 143
5.1.2 Wortbildungswandel 152
5.2 Morphologischen Wandel untersuchen 166
5.2.1 Morphologische Produktivität messen 167
5.2.2 Diachrone Anwendung von Produktivitätsmaßen 175
6. Syntaktischer Wandel 183
6.1 Syntaktischen Wandel verstehen 183
6.1.1 „Genitivschwund“ und Wandel der Genitivstellung 185
6.1.2 Der Ausbau der Klammer 190
6.1.3 Der am-Progressiv 192
6.2 Syntaktischer Wandel untersuchen 200
6.2.1 Zur Arbeit mit annotierten Korpora 200
6.2.2 Zwischen Syntax und Lexik: Alles hat seinen Preis 216
6.2.3 Eine Methode kommt selten allein: Die Familie der Kollostruktionsanalysen 220
6.2.4 Noch einmal am-Progressiv: Ein experimenteller Ansatz 230
7. Lexikalischer und semantischer Wandel 237
7.1 Lexikalischen und semantischen Wandel verstehen 237
7.1.1 Erweiterung des Wortschatzes durch Entlehnung 242
7.1.2 Wie geil ist das denn: Bedeutungswandel 245
7.2 Lexikalischen und semantischen Wandel untersuchen 254
7.2.1 Zwei Perspektiven auf Bedeutung: Semasiologie und Onomasiologie 255
7.2.2 Wortfrequenzen im schnellen Überblick: Der Google Ngram Viewer 256
7.2.3 „Zeige mir deine Nachbarn und ich sage dir, wer du bist“: Was Kollokationen über Semantik verraten. 259
8. Pragmatischer Wandel 265
8.1 Pragmatischen Wandel verstehen 265
8.1.1 Fluchen und Schimpfen diachron und kontrastiv 266
8.1.2 Haben Dieselben schon gespeist? Anredewandel im Deutschen 269
8.1.3 Pragmatik und Grammatikalisierung 278
8.2 Pragmatischen Wandel untersuchen 285
8.2.1 Sprache im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit 285
8.2.2 n-Gramme und Sprachgebrauchsmuster 289
9. Graphematischer Wandel 299
9.1 Graphematischen Wandel verstehen 299
9.1.1 Die Entwicklung der Substantivgroßschreibung 303
9.1.2 Von der Graphie zur Orthographie: Die Geschichte der deutschen Rechtschreibung 306
9.2 Graphematischen Wandel untersuchen 312
9.2.1 Gedruckte vs. handschriftliche Texte 312
9.2.2 Levenshtein-Distanz und graphische Variation 316
10. Fortsetzung folgt: Sprachwandel gestern, heute und morgen 323
Anhang: Wie man eine sprachgeschichtliche (Seminar-)Arbeit schreibt 327
Aufbau 327
Häufige Fehler 328
Wie zitiere ich richtig? 332
„Vorbilder“ finden – Konventionen erkennen 335
Abkürzungsverzeichnis 337
Vorstufen des Deutschen 337
Sprachstufen des Deutschen 337
Weitere indoeuropäische Sprachen 337
Korpora und Quellen 337
Literaturverzeichnis 339
Software 339
R-Pakete 339
Korpora 339
Forschungsliteratur 340
Index 373