Inhalt
Einleitung 9
I. Konzept 15
Novelle und Drama: konzeptionelle Überlegungen – Der pyramidale
Bau des traditionellen Dramas: Gustav Freytag – Die Krise des Dramas und die Bedeutungssteigerung der Novelle: Aristophanes – Handlung im Muster der Natur: Aristoteles – Die Peripetie und ihr Statthalter, das Erhabene: Pseudo-Longinus – Die Poetik des Erhabenen und ihre Wirkung: Edmund Burke – Die Gestaltung des Wendepunkts um 1780: Friedrich Schiller – Innerer Handlungsbegriff und Inside-out: Johann Jakob Engel – Die Umwertung des Wendepunkts: das romantische Programm von Einfall, Witz und Ironie – Das Heilige: Jacob Boehme – Schicksalsbegriff: Georg Simmel – Erfahrungsbegriff: Edmund Husserl – Das neuplatonische Erbe im modernen Erfahrungsbegriff: Robert Musil – Augenblick und Neuheit: Platon
II. Geschichte 57
1. Zur Entstehungsgeschichte der Novelle 57
Begriff – historische Voraussetzungen – Tradition – Hartmanns von Aue Der arme Heinrich und Boccaccios Falkennovelle – Die Novelle als Ausdruck der Erfahrung von Neuem, Einzigartigem, Individuellem
2. Die Anfänge der deutschen Novelle 80
Aufkommen des Novellenbegriffs in Deutschland und die frühen
Muster – Engel / Meißner / Schiller – Im Programm eines
inneren Handlungsbegriffs entwickelt sich die Verspiegelung
von Innen und Außen, die moderne Erzähltechnik des Inside-out
3. Ästhetische Erziehung als novellistisches Programm 92
Goethes Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten und ihre
Entstehung vor dem Hintergrund der Französischen Revolution
– Didaktik der Entsagung und die Ferdinandnovelle
4. Das klassische Muster der Novelle 103
Goethes Novelle – Weimarische Kritik an der Romantik und das Programm goethischer Lebenskunst
5. Die psychologische Erweiterung der Novelle 117
Der Witz und das Zwischenhafte – Ludwig Tiecks frühromantische
Märchennovelle – Der blonde Eckbert – Der Runenberg
Umwertung des Wendepunkts und Diagnose des Entsagens
6. Die Vervielfältigung des Musters 138
Heinrich von Kleists Erzählungen – Radikalisierung des romantischen Konzepts – Der Findling und die Tendenz zu Fallwiederholungen – Kleists übrige Novellen – Farce der Neuheit und gesteigerte Punktualität
7. Die Programmatisierung des romantischen Musters 158
Tiecks romantische Replik – Die Gemälde und die ›Musternovelle‹
Die wilde Engländerin – Explikation des frühromantischen
Programms als heilsgeschichtlicher Lebensentwurf –
Episierung des Konzepts im Programm der Diskussionsnovelle
8. Die Novelle in der Biedermeierzeit 173
Adalbert Stifter – Umbruch von der romantischen Selbstentscheidung
zur realistischen Selbstkenntnis – Der Condor – Das Haidedorf – Die Narrenburg – Die Mappe meines Urgroßvaters – Bunte Steine
9. Von der Romantik zum Poetischen Realismus 197
E.T.A. Hoffmann – Baudelaire – Brentano – Eichendorff – Storm – Fontane
10. Die didaktische Perfektionierung der Novelle 226
Gottfried Kellers kunstvoller Novellenzyklus Das Sinngedicht
– Umbruch von der realistischen Selbstkenntnis zur persönlichen
Situationskenntnis an der Schwelle zur Moderne
11. Der Standard der Novellistik im bürgerlichen Zeitalter 244
Paul Heyse und seine Novellentheorie – Das Muster L’Arrabbiata
12. Die Entwicklung der modernen Novellistik 251
Hauptmann – Hofmannsthal – Thomas Mann – Leonhard Frank
13. Die Novelle der literarischen Moderne 271
Der existentielle Anspruch der Novelle Musils und Kafkas –
Die Portugiesin – Die Verwandlung – Die Öffnung ins Heilige
als dem »andren Zustand« – Umproportionierungen der dramatischen
Teile – Die Novelle als Organismus und eigenständige Existenz
14. Novelle und Kurzgeschichte 292
Musils Experiment Die Amsel – Der Wendepunkt als »andrer
Zustand« und Epiphanie – Dessen Vervielfältigung in der Kurzgeschichte
– Evidenzereignis als Kriterium von Novelle und Kurzgeschichte – Erzählerische Dreidimensionalität und Zweidimensionalität
15. Das Spiel mit der Novellenform 300
Traditionsstränge – Die Novelle und die Gattung ›Text‹ – Wolfgang
Hildesheimer und Oskar Pastior – Die zeitgenössische Novellistik: Christa Wolfs Moskauer Novelle und Günter Grass’ Novelle Katz und Maus – Martin Walsers Ein fliehendes Pferd und Christoph Heins Drachenblut
Nachwort 329
Literatur 331
Verzeichnis der Personen und Werke 361