Beschreibung
Sprache ist kein starres Medium, sondern durch den täglichen Gebrauch einem stetigen Wandel unterlegen. Sie wird von anderen Sprachen, neuen Produkten und Erfindungen sowie dem Zeitgeist beeinflusst. Erneuerung und Ergänzungen haben sie zu dem gemacht, was sie heute ist. Doch der Ersatz von einsichtigen und prägnanten Möglichkeiten der deutschen Sprache durch weniger präzise oder schlichtweg semantisch falsche Wendungen trägt nicht zur Bereicherung der Deutschen Sprache bei, sondern zu deren Verfall. Besonders kurios wird diese Übernahme von Neologismen bzw. Neuwörtern, wenn deutsche Sprachschöpfer mangels Englischkenntnissen englische Begriffe falsch verwenden: Mittlerweile wird bei uns die öffentliche Liveübertragung von Sportereignissen auf Videowänden als 'Public Viewing' bezeichnet - ein simpler Scheinanglizismus, der im Deutschen jedoch eine andere Bedeutung besitzt als im englischen Sprachraum: Dort bezeichnet der Ausdruck die öffentliche Aufbahrung eines Toten. Der Autor notierte über Jahre hinweg nachlässige Formulierungen der Printmedien und der audiovisuellen Vermittlung und gibt in diesem Buch zahlreiche Beispiele dafür, wie sich übernommene und neugebildete Anglizismen in Politik, Wirtschaft und im Alltag immer weiter ausbreiten. Ein lesenswertes Buch für jeden, der argwöhnt, dass die deutsche Sprache eine 'tote' Sprache werden könnte!