Beschreibung
Das Verhältnis der Kirchen und zumal ihrer Bischöfe zum Nationalsozialismus steht immer wieder aufs Neue in der öffentlichen wie der wissenschaftlichen Diskussion. Der aus einer Tagung hervorgegangene Band nimmt vergleichend die beiden südwestdeutschen Diözesanbischöfe Conrad Gröber und Joannes Baptista Sproll in den Blick, mit ihrem gesellschaftlich-religiösen Hintergrund im badischen bzw. württembergischen Oberschwaben in der Zeit des Kulturkampfs und der katholischen Milieubildung, ihrem Werdegang und Episkopat sowie ihrem "Nachleben". Das Interesse gilt den individuellen Prägungen und dem markant unterschiedlichen Verhalten gegenüber dem NS-Staat: zumindest zeitweilig Zustimmung und Bemühen um Kooperation bei Gröber, grundsätzliche Distanz und mutiger Protest bei dem schließlich aus seiner Diözese verwiesenen Sproll. Thema ist aber auch die sich mehrfach wandelnde öffentliche wie wissenschaftliche Bewertung der beiden Bischöfe von 1945 bis zur Gegenwart.
Autorenportrait
Dr. Edwin Ernst Weber, geboren 1958 in Rottweil, 1981-1989 Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Volkskunde an den Universitäten Freiburg und Berlin (FU), 1990/91 Dr. phil. mit einer Studie über bäuerlichen Widerstand in reichsstädtischen Landgebieten des deutschen Sudwestens; 1989-1991 Ausbildung für den höheren Archivdienst in Karlsruhe, Marburg und Koblenz; seit 1991 Kreisarchivar und Kulturreferent des Landkreises Sigmaringen, 2012 Kreisarchivdirektor; Geschäftsführer der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur sowie des Kreiskulturforums Sigmaringen; Veröffentlichungen zur ländlichen Gesellschaft in Südwestdeutschland in der Frühen Neuzeit sowie zur Geschichte Oberschwabens und Hohenzollerns.