Beschreibung
Dieser Band versteht das literarische Verfahren der abbreviatio als einen bewussten Vorgang der Reduktion und als eine sinnstiftende Tätigkeit des Verdichtens umfangreicherer Bezugstexte. Er führt interdisziplinäre sowie komparatistische Perspektiven auf das rhetorisch-poetische Prinzip der Kürzung zusammen und arbeitet so über einzelne Textsorten hinausgehende Formen und Funktionen heraus. Anhand der Analyse antiker, mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Texte profilieren die Beiträge systematische und historische Aspekte der literarischen Kürzung im Spannungsfeld von Latinität und Volkssprache.
Autorenportrait
Julia Frick arbeitet in der Abteilung Ältere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der lateinisch-deutschen Bilingualität in Mittelalter und Früher Neuzeit, der höfischen Epik, der Intermedialität der Druckgraphik in der Frühen Neuzeit sowie der historischen Poetik. Oliver Grütter arbeitet in der Abteilung für Ältere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die neulateinische Dichtung im deutschen Sprachraum, Literatur im konfessionellen Zusammenhang, Modelle literarischer Selbstsorge sowie die Präsenz der lateinischen Tradition in Hölderlins Dichtung.