Beschreibung
Heutzutage verschwinden die allermeisten gebrauchten Nägel endgültig in riesigen Verbrennungsöfen. Roland Pulfer dagegen sucht und findet alte, verbogene, vielfach noch handgeschmiedete Nägel. Um sie zu extrahieren, spaltet er das Holz oder, wenn das nicht möglich ist, verbrennt er das Holz und holt die Nägel aus der Asche: Nur so behalten die Nägel die Form, die beim Einschlagen entstanden ist. Durch diese meist endgültige Gestalt sind sie zu Unikaten und zugleich zu Zeugen einer längst vergangenen Zeit geworden. In seinem Atelier betrachtet, studiert, sortiert und gruppiert Pulfer die Nägel, er arrangiert sie spielerisch und doch mit einer sorgfältig ausgewählten Ordnung zu einem Schriftbild, einem Notenblatt, malerisch zu einem Sinnbild der Vergänglichkeit. Neben ausgewählten Fotografien der Kunstwerke beinhaltet das Buch den einleitenden Text Kleine Archäologie des Nagels von Aurel Schmidt sowie einen Blick zurück auf die Arbeiten der Nagelschmiede von Rudi Palla. Beide Texte sind in deutscher und englischer Sprache abgedruckt
Autorenportrait
Roland Pulfer, geboren 1951 als Sohn und Enkel eines Zimmermanns, besuchte die Kunstgewerbeschule in Basel und lernte u.a. bei Maria Vieira (Weiterbildung in Raumgestaltung). Seit 1990 hat er ein eigenes Atelier in Basel, dort entstehen bis heute Nagelobjekte. Diese wurden u.a. in Basel, Baselland und Zürich ausgestellt.