Beschreibung
Am Anfang dieses Essays stand die Faszination über Shakespeares, aber eben auch über Hamlets Omnipräsenz in unserem kulturellen Gedächtnis, stand das Staunen über einen nicht enden wollenden Diskurs. Hamlet ist zu einer Art Kulturheros avanciert, wobei die Fülle der diesbezüglichen Wahrnehmungen wie ein kollektiver Bewusstseinsstrom an uns vorüberzieht. Die Shakespeare-Forschung ist in ihrer Vorliebe für extravagante Theorien noch keinem Abenteuer aus dem Weg gegangen. So auch nicht der unbeirrbaren Suche nach der Antwort auf die Frage, wer denn Hamlet war und ob ihm womöglich eine historische Figur als Vorbild diente. Das Buch geht den entsprechenden Deutungsansätzen nach und bilanziert den aktuellen Kenntnisstand. Das Kapitel «Was ist Hamlet?» greift die unterschiedlichen Rollen Hamlets auf und resümiert sie rezeptionsgeschichtlich. Als Geisterseher, verhinderter Rächer, Melancholiker, protestantischer Akademiker, Montaigne-Leser, als Dramatiker aus Berechnung und schliesslich gar als Frau betritt er die Bühne und bezeugt so seine ungebrochen faszinierende Komplexität.
Autorenportrait
Nora Eckert wurde 1954 in Nürnberg geboren und lebt seit 1974 in Berlin. Sie schrieb für verschiedene Zeitungen (tageszeitung, Tagesspiegel) und Zeitschriften (Theater der Zeit, Opernwelt) und ist Autorin mehrerer Buchpublikationen. Zuletzt erschien in der Reihe Schwabe reflexe Wegschauen geht nicht. Georg Büchner auf den Bühnen des 20. Jahrhunderts (2012).
Inhalt
Vorwort
Prolog
Von Komödianten und Skeptikern
Wer ist Hamlet?
Ein Schauspiel in drei Akten
Erster Akt: Ein dänischer Prinz
Zweiter Akt: Der Freund Robert Devereux, Earl of Essex
Dritter Akt: Der Sohn der Maria Stuart
Was ist Hamlet?
Blicke hinter die Bühne
Ein Geisterseher
Verhinderter Rächer
Montaigne-Leser
Melancholiker
Protestantischer Akademiker
Dramatiker aus Berechnung
Ein junger Mann
Eine Frau
Ein Fall für die Couch des Psychoanalytikers