Beschreibung
Im Zentrum von Nietzsches Schaffen steht – nach Auffassung der prominentesten Beiträge der letzten zwei Jahrzehnte – das «Individuelle». Dieses ist dabei nicht nur häufiger Gegenstand der Reflexion, es charakterisiert quasi wörtlich Nietzsches Schriften: Einerseits begleiten uns Repräsentanten des «Individuellen» wie der «freie Geist» und Zarathustra als Protagonisten durch viele seiner Werke, andererseits sind die in Nietzsches Werk dominierenden Aphorismen und Gedichte Textsorten, die dem «Individuellen» in der Sprache gerecht zu werden suchen. In der Vergangenheit wurde kaum berücksichtigt, dass dem Leser alle Repräsentanten des Individuellen und der Suche nach dem Individuellen in Nietzsches Schriften als sich in einer Landschaft bewegend (allegorisch) vor Augen geführt werden und dass die Landschaften und die Bewegungsarten in diesen jeweils in Beziehung stehen zum Stil der Werke. Dies weil für Nietzsche die vor Augen geführte «Befreiung» und «Individualisierung» nur performativ in der Sprache möglich ist. Diesem literarisch–poetischen Programm von Nietzsches Werk will der Autor gerecht werden, indem er die Verbindung von Individualität, Stil und Landschaft in Nietzsches Schriften herausarbeitet und den Wegen der Individualisierung in Sprache in Nietzsches Textlandschaften folgt.
Autorenportrait
Lukas Labhart, geb. 1970, hat in Basel Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert und mit der vorliegenden Arbeit bei den Professoren Karl Pestalozzi und Wolfram Groddeck promoviert.