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Jesuitische Missionierung, priesterliche Liebe, sakramentale Magie

Volkskulturen in Luzern 1563-1614

Erschienen am 01.11.2005
CHF 48,00
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783796520877
Sprache: Deutsch
Umfang: 298
Format (T/L/B): 16.0 x 24.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

Die Regelung von Glauben und Frömmigkeit, die das Konzil von Trient (1545-1563) der katholischen Welt verordnete, schrieb sich auch Luzern auf die Fahnen. Wie aber hat die eigene Bevölkerung auf die Neuerungen von Kirche und Obrigkeit reagiert? Am Beispiel der ersten Luzerner Jesuiten, dem Verbot von Priesterkonkubinen und der Kriminalisierung von Gesundbeterinnen und Geisterbeschwörern untersucht das Buch die Breitenwirkung der neuen Konfessionskultur in Luzern. Die Amtskirche versuchte mit Bestimmungen über «Sakramente» und «Sakramentalien» klare dogmatische Grenzen zu ziehen, doch weisen die Praktiken im nachtridentinischen Luzern auf ein untrennbares Gemenge von kirchlichen Dogmen und alternativen Laienvorstellungen hin. Ab 1574 wurden die Jesuiten in Luzern als Lehrer, Seelsorger und Volksmissionare aktiv. Dabei kam ihnen eine besondere Aufmerksamkeit für das Fremde entgegen, die Anpassung der Seelsorge an die jeweilige Kultur, die es zu missionieren galt. Ihre Vermittlungsleistung relativiert unsere Vorstellung von uniformen gegenreformatorischen Weltbildern in Luzern und schärft den Blick für Handlungsspielräume im konfessionellen Zeitalter.   

Autorenportrait

Der Autor: Dominik Sieber, geb. 1964, arbeitete nach dem Studium der Geschichte und Germanistik in Basel und Berlin an den Universitäten von Zürich und Basel bei Kaspar von Greyerz. Dominik Siebers Forschungsschwerpunkt liegt in der Kulturgeschichte des frühneuzeitlichen Katholizismus sowie in der Erforschung von Selbstzeugnissen. Er ist Mitherausgeber der Autobiographie Augustin Güntzers, wissenschaftlicher Berater historischer Ausstellungen und ediert derzeit politische Schriften Johann Caspar Lavaters zur Helvetik.