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Zeit erzählen

Zeitroman und Zeit im deutschen Roman des 20. Jahrhunderts, Rombach Litterae 215

Erschienen am 01.02.2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783793098300
Sprache: Deutsch
Umfang: 328
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Im vorliegenden Projekt geht es um die Frage nach dem Erzählen von Zeit, wobei das Verständnis von Zeit als 'Epoche' im Sinne des Zeitromans im 19. Jahrhundert ergänzt wird durch die im frühen 20. Jahrhundert immer mehr in den Vordergrund tretende 'reine Zeit', die etwa Thomas Manns Zauberberg wesentlich strukturiert. Dieser reinen Zeit wird in Verbindung mit Versuchen groß angelegter Epochenrepräsentation nachgegangen. Zunächst werden anhand von Karl Immermanns Epigonen die Grundlagen des Zeiterzählens und des Genres des Zeitromans im 19. Jahrhundert exemplarisch untersucht. Ein zweites Kapitel prüft Paul Ricoeurs Zeit und Erzählung, Gérard Genettes strukturale Narratologie und andere Theorien mit Blick auf die narratologischen Grundlagen von Zeit in literarischen Texten. Es folgen in drei Fallstudien Analysen von Hermann Brochs Die Schlafwandler, Thomas Manns Doktor Faustus und Uwe Johnsons Jahrestagen, in denen die jeweilige 'Weltschaffung' mit Blick auf die spezifische Konkretisierung der reinen Zeit betrachtet wird. Vermittelt durch den Begriff der Mimesis, wie Ricoeur ihn in Abgrenzung zu einer naiven 'Abbildung' versteht, ergibt sich aus der hier vorgenommenen Verhältnisbestimmung von Text und Wirklichkeit die Annäherung an eine Narratologie der Zeit des Romans im 20. Jahrhundert.

Autorenportrait

THOMAS HEROLD, geb. 1975. Studium der Neueren deutschen Literaturwissenschaft, Theologie und Philosophie in Berlin und Zürich (Schweiz), Promotion mit vorliegender Arbeit 2010 (Harvard University). Seit 2011 Assistant Professor of German, Montclair State University, NJ (USA). Arbeitsschwerpunkte u.a.: Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Literatur und Religion, Antisemitismus in der deutschen Literatur, Literatur und Visualität, Nazifilm.

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