Beschreibung
Wie ist angesichts einer als poesiefeindlich wahrgenommen Moderne dennoch Dichtung möglich? Der Reflexion dieser Frage im West-östlichen Divan geht die vorliegende Studie nach. Goethes Zyklus ist Dichtungstheorie in der Dichtung. Er zeichnet das Bild einer Gegenwart, die in mehrfacher Hinsicht Grundlagen poetischen Schreibens ins Wanken gebracht hat. Nicht nur erscheint eine konsistente Vorstellung von Wirklichkeit zunehmend fraglich. Auch das Ich mit seiner besonderen Bedeutung in traditionellen Lyrik-Konzepten ist in einen Auflösungsprozess geraten. Unter dem Signum des 'Orientalischen' entwirft der Divan eine Dichtung der Moderne, in der 'skeptische Beweglichkeit', Spiel und Ironie an die Stelle dauerhafter Gewissheiten treten.
Autorenportrait
Studium der Germanistik und Philosophie. Promotion in Neuerer Deutscher Literatur mit vorliegender Arbeit. Seit 2009 Lehrbeauftragter am Germanistischen Institut der Universität Bonn. Schwerpunkte: Goethezeit, Literatur des 20. Jahrhunderts, Poetologie.